Prüfung der Nordhymne - die Reise
Geschrieben von KroggAm späten Morgen, circa zur achten Stunde im Schimmer der Morgensonne, die versucht sich mit einigen Strahlen durch die Baumkronen zu kämpfen, brach Krogg schließlich auf, es war nun der erste Tag, seiner Prüfung angebrochen. Sein Weg führte ihn weiter auf der Schotterstraße durch den Wald, des Grizzlyhügels, Espen, Tannen und jegliches Dickicht zu seinen Seiten versperrten ihm die Sicht zu seinen Seiten, doch war es ein recht Idyllisches Gebiet, abgesehen von den gefährlichen Raubtieren, die durch die Wälder streifen.
Die Vögel sangen ihre hamonischen Lieder, welche einen sanften Klang den Hügel hinunter, mit der kühlen Windbrise Nordends, glitten. Noch war es nicht eisig, über Wochen hinweg, hatte sich der Prüfling an die kühle Luft gewöhnt, doch war ihm klar, dass sobald er den Grizzlyhügel verlässt und zum Schneebedecktem Berg gelangt, dass sich die Luft dort schlagartig verändern würde. Ab und an jedoch, stockte die sanfte Melodie der Vögel die in den Bäumen thronten und einige Meter von ihm entfernt am Wegesrand, begannen Büsche zu rascheln und Äste zu knacken. Viel dachte sich der Prüfling nicht dabei, kein Lebewesen kann ewig singen und das Rascheln und knacksen, nunja, vielleicht war es bloß ein Reh, welches neugierig auf den Orc geworden war, so ging Krogg nichts ahnend seinen Weg weiter.
Als der Wald sich lichtete und sich eine freie Fläche Land vor ihm ausbreitete, begannen die Vögel abermals mit einer Pause ihrer Lieder, und wieder raschelte es im Dickicht, auch diesmal knackten Äste oder anderweitiges, doch es kam näher und schien Krogg zu verfolgen. Der Orc blieb stehen und griff vorsichtshalber unter seinem Pelzmantel, unbemerkt an seiner Faustwaffen. Die Geräusche kamen näher und näher und ein Grummeln mischte sich dazwischen, als ein Schwarm Vögel aus den Bäumen hervoschießt und über dem Orc hinweg fliegt, als hätte irgendjemand oder irgendetwas diese aufgeschreckt. Der Prüfling hatte keine Zeit für Spielchen und ermutigte mit provozierender Stimmlage, wer oder was auch immer sich im Dickicht verstecken mag, sich ihm im Kampf zu stellen. Vielleicht war es ein Fehler…ein Grizzlybär wurde aufmerksam auf den jungen Orc und preschte aus dem Unterholz auf diesen zu, im Ansturm holt er mit seiner Pranke aus um diese auf den Orc zu schnellen zu lassen. Krogg reagierte so schnell, wie es ihm eben möglich war, mit einer Bewegung seiner Schultern, ließ er seinen Pelzmantel zu Boden fallen und nur knapp gelang es ihm unter dem Prankenhieb des Bären hinweg zu huschen. Er nutzte den Schwung seines Ausweichmanövers und gab dem Bär in seinem Ansturm einen Schlag mit seiner rechten Faustwaffe in dessen Rippen zurück.
Der Grizzly kam einige Meter hinter dem Prüfling kurz darauf zum stocken und ging afgrund des Schmerzes zu Boden. Lange verweilte der Grizzlybär dort nicht, er dreht sich einmal um seiner eigene Achse und richtete sich auf seine Hinterbeine, ein prächtiger Koloss von einem König des Waldes, doch in diesem Moment war bloß ein Monstrum, welches dem Prüfling im Weg stand. Krogg staunte nicht schlecht als der Grizzly sich vor ihm aufbaute, schließlich versucht das Tier ihn mit seinen Pranken zu umschließen und an sich zu drücken, sowie hoch zu heben.
Dem Orc gelang es nicht mehr rechtzeitig auszuweichen und wurde von den Armen des Bären umschlungen, sowie hoch gehoben. Der Grizzly drückte den junge Orc fest an sich, wie eine Boa ein Reh, ein ziemlich treffener Vergleich. Ein lautes Knacken ertönt und ein Schmerz, wie wutentbrannter Schrei geht von dem Orc aus, als seine linke, unterste Rippe bricht und diese sich einen Weg von innen nach außen durch sein Fleisch versucht zu bahnen, schließlich durchstößt die Spitze des Knochens das Fleisch und ragt nun circa drei Zentimeter aus ihm heraus. Anfangs blutete es recht stark, doch nun wirkt der Knochen wie eine Art Korken.
Hastig und in seiner Notlage, verpasst Krogg dem König des Waldes eine Kopfnuss auf dessen Nase, sofern das, was er gehört hat stimmt, sind diese wohl sehr empfindlich, mehr oder weniger, wie bei Wölfen. Und tatsächlich, der Prüfling hatte Glück, der Bär ließ den jungen Orc fallen und krümmte sich vor Schmerz, rieb sich mit seinen Pfoten seine Nase und scheint fürs erste abgelenkt oder gar desorientiert zu sein. Diese Gelegenheit konnte sich Krogg nicht entgehen lassen und schnellt sofort zum Grizzly hin um diesem eine Schlagkombination auf dessen Schädel zu verpassen, zwei Schläge mit seiner rechten Faustwaffe und ein härterer Schlag mit seiner rechten, jedoch scheint es dem Dickhäuter wenig auszumachen, er fängt die Schläge gekonnt mit seinem Schädel ab, wenn auch hier und da eine Platzwunde entsteht. Das will der massige Brocken nicht auf sich sitzen lassen und schnappt mit seinem Maul nach dem Orc, dieser wiederum schafft es gerade noch so, den Fängen zu entkommen und erhält lediglich einen Kratzer von einem der Zähne des Bären an seinem linken Unterarm.
Während Krogg zur Seite hin ausweicht, zieht er mit seiner linken Faustwaffe, an dessen Handaußenseite sich einige Klingen befinden, an dem linken Auge des Grizzlybären vorbei und erhofft sich, ihm so irgendwie Schaden zuzufügen. Tatsächlich scheint der Bär für einen Augenblick unaufmerksam und die Klingen reißt nicht nur am Auge vorbei, sondern reißt dieses unglücklicherweise für den Bären hinaus. Mit einem schmerzvollen und wutentbranntem Gebrüll, setzt dieser wiederum zu einem erneuten Prankenhieb an. In seiner derzeitigen Körperhaltung, würde es dem Orc nicht gelingen ein weiteres mal ausweichen zu können, so bleibt ihm bloß die Möglichkeit, seine Hände, sowie Arme zu kreuzen, um seine Faustwaffen wie eine Art Schild zu nutzen. Zum bedauern des Prüfling wird der Schild durchbrochen und der Bär trifft diesen mit seiner Pranke am linken Oberarm des Orcs, als dieser noch versucht hatte sich wegzudrehen. Vier große furchen, von den Krallen einer Bärenpranke prägen nun seinen Oberarm, der Grizzly jedoch hat wohl vorerst genug und verschwindet wieder im Unterholz.
Krogg seufzt erleichtert aus, er wüsste nicht ob er einen Kampf bis zum bitteren Ende wirklich gewonnen hätte, so scheint er überaus zufrieden, dass der Grizzly wohl den Rückzug angetreten hat. Grunzend nimmt er den Pelzmantel vom Boden auf, welchen er vor dem Kampf abgesträubt hatte, diesen schüttelt er ein paar mal kräftig aus und beginnt diesen ihn längliche Fetzen zu reißen, die ihm als Verbandsmaterial dienen würden. Bevor er sich jedoch seine Wunden zu, sowie abbindet, nimmt er sich die kleine Phiole mit Feuerwasser die er von Ashitaka erhalten hat und kippt den Inhalt auf seine Verletzungen, um diese zu desinfizieren. Als er fertig damit war, sich provisorisch zu verarzten, ging er noch ein ganzen Stück weiter vom Waldrand weg, bishin zu einer Baumreihe am Wegesrand hinter der sich ein paar Felsbrocken wiederfanden, diese schienen gerade zu perfekt, da er sich zwischen diese setzen konnte um sich mit Wasser und Trockenfleisch zu stärken, vorerst würden sie ihm Schutz bieten.