Viel Zeit ist vergangen seit der Schamane sich den Bluthäuten auf ihrem Kreuzzug der Vergeltung durch die Reihen der Primalisten angeschlossen hatte. Waren es Wochen oder schon Monate?
Wenn er die Bluthäute nicht durch Segnungen und dem Beistand der Ahnen unterstützte war er im Lager und versorgte Wunden, beobachtete die Verletzten oder hielt Zwiesprache mit den Elementen und den Ahnen.
Die Vergeltung für ihren früheren Feldherrn war nahe aber im selben Maß auch die Wahrscheinlichkeit sich um mehr und schwerere Verletzungen kümmern zu müssen…
Die Jagd stand bevor, die Beute und der Ausgang würden die Zukunft der Bluthäute bestimmen, soviel stand fest.
Das Kreischen der Vögel. Das Rufen der Primaten. Das schwere Surren von Insekten. Der Urwald dröhnte vor Leben. So vielfältig und so artenreich. Und endlich war man wieder hier… Nackte Füße trugen ihn mit schnellen Schritten über feuchte Erde und durch nasses Gras. Laub klebte an den feucht gewordenen Waden. Äste zerrten neckisch an seiner restlichen Kleidung, so wie er sich durch das Unterholz arbeitete. In der Hand ein Blasrohr, war man endlich wieder auf der Jagd. Schritte wurden langsamer. Er verharrt und lauscht in die Geräusche des Dschungels hinein. Es raschelt hier und da - jedoch nicht verräterisch. Bewegungen waren überall! Man musste nur wissen, wie man sie voneinander unterscheiden musste. Das verbliebene Auge zuckt zu einem Ast hinauf. Langsam zückt er eine hölzerne Nadel an seinem Gürtel hervor. Ein kleiner, breiter Holster wird getragen, worin die Nadeln ruhen. Auf der selben Gürtelseite trägt er auch das Heft mit Baumwolle mit sich. Vorsichtig zupft er sich von der Faser Etwas ab und rollt es zu einem Bällchen, um es auf den hinteren Teil der Nadel zu stecken. Dann legt er an…
Endlich waren sie wieder in Feralas. Endlich wieder in Blutspeer. Die Zeit in der sie fort waren, war viel zu lange. Fraglich ob sie der Expedition wirklich so nützlich waren. Aber irgendwann hatten sie sich zurückgezogen und den Rest überheblichen Blauröcken überlassen. Und während man noch die letzten Ecken der Küste erkundete, zog es sie schließlich wieder zurück nach Kalimdor. Ohne die Hilfe des Chronisten wären sie niemals so schnell und weit gekommen. Ein regelrechter Wimpernschlag und man fand sich in Orgrimmar wieder und von dort aus kehrten sie nach Hause zurück.
Luft wird ins Blasrohr gedrückt und der kleine Giftpfeil zischt los. Nicht einmal Sekunden später trifft er sein Ziel und der kleine Primat stürzt aus den Bäumen zu Boden. Langsam schließt er auf und sammelt ihn aus dem Unterholz auf. Prüfend wandert der Blick auf ihn. Der giftige Stich hat ihn schnell erledigt. So wie die kleine Kreatur hier in den „Schlaf“ gefallen ist - so ist Nargok immerhin endlich erwacht. Fast so, als ob er gespürt haben muss, dass sie sich der Heimat nähern! So muss es einfach gewesen sein - man geht schlichtweg davon aus. Denn plötzlich erwachte er… Nach so vielen Tagen und Wochen der Pflege. Nach all der Zeit, in der man über ihn wachte und ihn mit flüssiger Nahrung versorgt hatte in seinem Schlummer. Plötzlich stand er da und es war endlich nicht mehr still um ihn.
Mehr Infos zu Bluthaut und die Entwicklung des Klans findet ihr auf: https://bluthaut.weebly.com/
Weihnachten kommt und der Rutsch ins Neue Jahr steht bevor!
Bluthaut wünsch besinnliche Feiertage und einen sicheren Weg ins kommende Jahr!
Seit über einem Mond waren die Bluthäute endlich wieder in Blutspeer angekommen. Der Alltag kehrte schlagartig zurück. Aber nicht nur die Aufgaben im eigenen Dorf standen somit wieder an der Tagesordnung. Auch ihre beiden Gäste haben sich als mögliche Anwärter herausgestellt.
Während sich die Beiden auf einer gemeinsamen Jagd dem Häuptling bewiesen haben, traf der Klan die Vorbereitungen für die beiden Aufnahmezeremonien die schon längst überfällig waren. Bukara und Nar’Grok hatten sich ihre Aufnahme in den Klan schon lange verdient. Doch nachdem der Klan zu den Dracheninseln reiste, hatte sich diese Zeremonie lange verzögert.
Der Tag war gekommen und der Klan zog gesammelt am frühen Morgen in Richtung Zeremonienhöhle los. Wie es üblich für diesen rituellen Tag war, wurde am Vormittag zusammen ein junger Hirsch erlegt. Jener fand seinen Platz im Ritualkreis innerhalb der Höhle. Solange der Häuptling und sein Weib die restlichen Vorbereitungen trafen, wartete der Klan vor der Höhle und stimmten sich in feierliche Laune für Bukaras Aufnahme. Dann als der Abend schließlich näher rückte, wurden die Orcs in die Höhle gerufen. Empfangen vom flackernden Licht der Feuerschalen und den krautigen Gerüchen von verbrennenden Kräutern, fanden sie sich schließlich ein, um Bukara während ihrer Aufnahme zu begleiten.
An diesem Abend erweiterte sich der Klan, um eine weitere Bluthaut.
Nach Bukaras Aufnahme war wieder etwas Zeit vergangen. Zeit in der sich Crigg und Crernok weiter dem Klan beweisen konnten. Aber auch Zeit, die für die nächste anstehende Aufnahme genutzt werden sollte.
In der Zeit zog es den Klan zwar bereits vor der Zeremonien in die Richtung des Blutsumpfes, aber man ging weiter und kehrte weder im Sumpf, noch in der Zeremonienhöhle ein. Nahe der Silithidengründe hielten Granmak, Ramkash und Crernok Wache über den Chronisten und Erakha, die gemeinsam ein Ritual der Einsicht abhielten. Der kleine Unterstützer, den der verhüllte Wanderer oft mit sich trug schenkte ihnen die Informationen, die von Nöten waren und die den Häuptling einen Tag später dem versammelten Klan mitteilte: Sie würden nach Un’Goro aufbrechen.
Zu seiner Überraschung gab es eine allgemeine Zustimmung für dieses Vorhaben. Neugier und hohe Erwartung an das Land zog sich durch die Runde. Aber einfacher Spaziergang sollte bestimmt nicht werden! Man hielt den Klan also dazu an sich vorzubereiten und weil dem so war und sie aktuell zwei Interessenten für den Klan hatten, wurde noch am selben Abend Crigg geprüft, ob seine Fähigkeiten für die Reise nach Un’Goro taugen würden! Er stellt sich dem Bärentöter, der bereits auf seine Aufnahme in den Klan wartete. Zu Ramkashs Überraschung schaffte es der Mag’har aus der zerschmetterten Welt Nar’Grok im Zweikampf zu besiegen. Also willigte man ein ihn mit nach Un’Goro zu kommen - dort würde er seinen allgemeinen Wert dem Klan beweisen können.
Den Tag danach zog der Klan am frühen Morgen wieder los in die Richtung der Zeremonienhöhle, um wie bei jeder Aufnahmezeremonie den Morgen mit einer gemeinsamen Jagd zu gestalten. Während dann der Klan und ihr Anwärter sich vor der Höhle versammelten, bereiteten die Ritualisten in der Höhle Alles vor. Als das Blut der Jagdbeute schließlich den Leib des Anwärters benetzte und sich heiß über den Höhlenboden ergoss, hallten die Rufe der Mitglieder von den dunklen Höhlenwänden in Zustimmung wieder.
Es vergingen einige Tage, bis die Orcin realisierte, dass sie nun ein festes Mitglied des Klans geworden war. Natürlich fühlte sie sich zuvor schon bei ihresgleichen sehr wohl, doch nach ihrer Zeremonie war das Pflicht- und Gruppengefühl doch ein anderes. Bukara saß mit ihrer Bärin an der Küste. Die glutrote Sonne am Horizont schien vom Meer fast schon verschlungen. Sie besah sich ihre nackten Füße, die sie in den warmen Sand vergrub und dabei breit grinste. Sie war zufrieden, einfach mit sich im Reinen. Gedankenfrei jeglicher Plagen, wem sie einst angehörte. Nun war sie eine Bluthaut, niemand konnte ihr dies mehr nehmen oder streitig machen; sie vergrub ihre ungewisse Vergangenheit wie ihre Quanten in das feine Kieselgemisch.
„Es werden noch viele Abenteuer auf uns warten.“ Sprach das Bärenweib zu ihrer tierischen Begleitung und legte schwesterlich einen Arm um den Pelz. „So viele Sorgen plagten noch vor Kurzem meinen Schädel, aber jetzt ist er leer und … frei.“ Anders konnte die Orcin es nicht beschreiben, aber das musste sie auch nicht. Dieser eine Moment des inneren Friedens war wie die Reinigung ihrer Seele selbst und sie genoss einfach diesen kurzen Augenblick am Strand für sich.
Der Klan hatte also seine Reise zum entfernten Krater auf sich genommen. Über dass brache Gebirge von Tausend Nadeln hinweg und hindurch durch die elendige Wüste von Tanaris. Eine Reise, die an den Nerven der Orcs zehrte. Von Warm zu wärmer und schließlich wieder von einem dichten Blätterdach willkommen geheißen.
Der Krater besaß in seinem Erscheinungsbild etwas Vertrautes. Feralas war ihm gar nicht so unähnlich… Hohe Bäume, dichtes Grün, verschlingelnde Flora. Nur die Geräusche waren unterschiedlich. Während sie in ihren wilden und primitiven Klängen bereits in Feralas beeindrucken, mischen sich prähistorische Rufe im Krater unter bekannt vorkommenden Dschungelgeräuschen. Man wusste bereits was für Kreaturen sich hier tummeln mussten. Und man erinnerte sich an den Wunsch eines alten Mitgliedes für einmal eine große Jagd in diesem Gebiet abzuhalten. Nun war der Tag gekommen - wenn auch ohne diesen Orc, aber mit dem Wissen über die einheimische „Tier“-welt.
Erste Begegnungen mit einem Raptor löste der Klan schnell und schmerzlos, aber zog dabei den Zorn eines Einheimischen auf sich. Ein Orc, der sich vor unbestimmter Zeit offenbar hier niedergelassen hat und nun die Tage, Wochen, Monate und gar Jahre nicht mehr benennen konnte in denen er bereits hier lebte. Ein seltsamer Geselle… aber die bisher einzige Informationsquelle, die der Klan hatte. Weil man sein Gemüt und seinen vereinsamten Verstand nicht einschätzen konnte, blieb man vorsichtig.
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Das lodernde Tanzen, zuckender Flammen, fesseln seinen einäugigen Blick. Während seine Gedanken fortgetragen werden, gleiten die Finger der linken Hand, über die verheilenden Bissspuren an seinem rechten Unterarm. Diese Verletzung hätte noch viel schlimmer ausfallen können…
Es ist noch nicht lange her, als sich die Zähne eines Raptors in seinen Unterarm geschlagen haben. Das Parieren mit dem Speer hatte aber glücklicherweise Schlimmeres verhindert und das Einschreiten von Erakha und Thrag hatten ihm von dem Biest befreit, dass sich auf ihn geworfen hatte. Alles nur wegen diesem Gnoll… Diesem Gnoll, der im Krater war. Ein Gnoll im Krater. Er schiebt die Brauen leicht zusammen und furchtet die Stirn ernst. Ein Gnoll…im Krater… Konnte ein Zufall wirklich so groß sein? Oder steckte dieser sabbernde Flohpelz mit Go’ra unter einer Decke? Eigentlich hätte man nicht einen Atemzug an ihn verschwendet - nicht nur weil es ein Gnoll war, sondern auch nach der letzten Aktion und weshalb er überhaupt von dem Raptor angefallen worden war. Gnolle bedeuten Ärger und dieser Gnoll hatte die Raptorenbrut genau zu ihnen geführt - man fragt sich immer noch ob auch das nur reiner Zufall war… Und doch hatte man nun mit ihm gesprochen. Doch ruhte er am selben Feuer, wie der Häuptling der Bluthäute. Zusammengerollt, wie eine Hauskatze. Sein Blick hebt sich langsam und lauernd auf die pelzige Gestalt. Starrend…
Das tiefe Brummen in seinem Rücken holt ihn blinzelnd zurück. Trk hebt den klobigen Schädel und dreht ihn zu seinem Herren herum. Der gewaltige Hauer berührt die Flanke des Orcs und er umgreift den Spitz ruhig, um ihn zu halten. Die grässliche Bestie dient ihm schon den ganzen Abend als Rückenlehne und mag seine Anspannung regelrecht spüren. Schwarze Augen sehen zu dem Wilden auf und begegnen seinen Blick lange. Der Daumen kreist über den rauen Hauer der Kreatur und Ramkash blickt langsam wieder nach Vorn zu den Flammen. Ihm war nicht nach Schlafen - sowieso hielten ihn seine Gedanken wach. Noch immer musste man entscheiden, ob man dem Gnoll helfen würde - nur damit er mit jenen geheimen Informationen herausrücken würde, die er vor den Orcs verbarg. Vielleicht hing er doch mit Go’ra zusammen und wollte es ihnen sagen? Natürlich nur, wenn man ihm dafür einen Gefallen tun würde. Was auch sonst…
Er schnauft und lehnt sich zurück, um auf das Erwachen des Gnolls zu warten.
Wieder zu Hause in Blutspeer. Endlich. Granmaks Gedanken kehrten immer wieder zurück zur kurzen Reise in den Un’Goro Krater. Noch immer konnte es sich der Mag’har nicht erklären, wieso die Oger gerade dort hin flohen. Ging es wirklich nur darum, den Klan fort von seinem Dorf zu locken? Sollten die Gnolle, welche wohl mit den Ogern paktierten, damit leichtes Spiel haben bei einer möglichen Eroberung des Dorfes? Zwar sprach Erakha davon, dass das Dorf wohl noch sicher sei, da eine Mutter fühlen könnte, wenn ihre Welpen in Gefahr waren, aber dennoch fiel dem Klingenmeisterauszubildenenden ein riesiger Stein vom Herzen, als man wieder hinter der eigenen Palisade war. Das Dorf war sicher. Zumindest für den Moment. Und auch Granmaks Zögling, Ubog ging es gut. Das Ogerjunge wuchs schnell heran und freute sich zusammen mit den Welpen des Dorfes, als der Klan heim kehrte.
Und nun ging es daran, das Dorf für einen möglichen Angriff der Gnolle vorzubereiten. Die Palisade und der Wachtturm sollten verstärkt werden und dem angeheuerten Schwarzfelsschmied wurde aufgetragen, die Waffen des Klans auszubessern.
Der Feldherr der Bluthäute verbrachte die wenige freie Zeit damit zu meditieren, was auf der Reise viel zu kurz kam. Es beruhigte ihn. Schenkte ihm Weitsicht und er konnte in seiner Trance Pläne schmieden, Kämpfe im Geiste durchgehen, bevor sie überhaupt geschlagen wurden und einfach abschalten.
War die dem Klan erzählte Geschichte wahr? Eine Matriarchin, welche alle Gnolle unter sich vereinte und scheinbar Rache an dem Orcklan plante? Natürlich, sie wäre wohl verdient gewesen nach den Massakern, welche der Klan immer wieder unter den Hundewesen anrichtete. Doch wagte das besagte Weib wirklich, was noch kein Gnoll vor ihr tat? Die Stämme vereinen und gar eine Allianz mit abtrünnigen Ogern schließen? Es waren in der Tat wilde Geschichten, erzählt von einem ihrer eigenen Art. Granmak glaubte dem Gnoll aus dem Krater kaum ein Wort doch was, wenn er Recht hatte? Ja, eine Vorbereitung war richtig und wichtig. Und selbst wenn die Geschichte keine wahre Grundlage hatte, so musste der Klan dennoch wieder in die Spur gebracht werden. Denn die nächste Jagd auf die Gnolle war ohnehin nur eine Frage der Zeit.
Der schwarze Bulle lehnte sich brummend zurück. Die Last von seinem Rücken und Schultern gewichen, ruhte dass mächtige Totemgestänge neben ihm auf dem staubigen Grund der Anhöhe. Sein Blick glitt über den natürlichen Bergsee an dem sie rasteten. Die letzte Rast, bevor sie Feralas betreten würden…
Die letzten Tage und Woche, die man mit dem Klan verbracht hatte waren ereignisreich gewesen. Eigentlich wurde er nur dazu beauftragt den Klan bis nach Orgrimmar zu begleiten. Ihr Häuptling bat die Steinbrecherfestung um Unterstützung und Mohuth war zur richtigen Zeit vor Ort. Aber wie so oft waren die Wege der Erdenmutter schicksalsgeprägt. Während seiner Reise mit dem Klan nach Orgrimmar legte sich sein zukünftiger Pfad an der Seite der Orcs immer deutlicher fest. Im Wyvernschweif in Orgrimmar wurde es schließlich beschlossen: er würde den Klan auch wieder zurück nach Feralas begleiten und dann zunächst bei ihnen bleiben und mit ihnen kämpfen. Die Orcs sprachen es nicht direkt aus, aber er spürte, dass sie seinen Waffenarm dringend benötigten.
Auf der Rückreise wurde erneut Halt im südlichen Brachland gemacht. Erneut wollte Granmak sich den Zwergen stellen, die sich dort niedergelassen hatten - wie Ungeziefer, dass einen alte Mäusebau besiedelte. Wieder sollten sich diese Maden durch die Eingeweide der Erdenmutter graben… sie verschandeln. Der Frieden mit der Allianz missfiel dem schwarzen Bullen. Aber er war nicht in der Position, um sich ein Urteil zu erlauben und so lauschte er der Verhandlung Granmaks mit dem zwergischen Anführer Bebier. Spannung lag in der Luft und doch verlief es friedlich genug, dass man sich auf ein erneutes und neutrales Treffen einigen konnte. Verhandlungen sollten geführt werden. Möglicher Handel? Wenn die Zwerge in etwas gut waren, dann in dem Schürfen nach Erz. Und da das Bergvolk näher war, als jede Stadt der Horde, war die Absicht klar. Außerdem wollte man sie nicht zu sehr sich an den Ressourcen der Horde bereichern lassen. Aber ob der Häuptling dem Vorhaben wirklich zustimmen würde? Nicht zuletzt wanderten seine Gedanken auch über den seltsamen Sin’dorei, der sich offenbar freiwillig bei den Zwergen eingenistet hatte. In seinen Augen war er ein Überläufer. Ein Verräter. Aber… er erlaubte sich kein offenes Urteil. Er schwieg und begleitete den Klan mit nach Feralas - gespannt auf die zukünftige Entwicklung in dieser Sache.
Eine leichte Brise umwehte seine Schnauze und trug bereits die feuchten Gerüche des großen Urwaldes mit sich. Für den Moment schloss er die Lider und sog die Gerüche tief und gierig ein und dachte an friedlichere Dinge.
Die feuchte Luft Feralas schlug Mia’ze entgegen, als sie den Rand des Dschungels überschritt. Ein tiefes Grün umhüllte sie, undurchdringlich wie die Geheimnisse, die sie hier zu lüften hoffte. Das Geschrei der Tiere, ein heulender Chor des Lebens, erfüllte die Luft. Mia’ze lächelte. Sie war im Dschungel geboren, aufgewachsen im Schlingendorntal. Feralas war anders, ja, wilder, ungezähmter, aber der Geruch von feuchter Erde, verrottenden Blättern und üppigem Leben war vertraut. Es war der Geruch von Zuhause.
Ihre Schritte dämpften auf dem dicken Teppich aus Moos und abgefallenen Blättern. Sonnenlicht drang nur in vereinzelten Strahlen durch das dichte Blätterdach, zauberte tanzende Lichtpunkte auf den Waldboden. Mia’ze sog die Atmosphäre ein, ließ die Natur ihre Sinne umhüllen. Sie war eine Bwonsamdi-Priesterin, mit dem Loa des Todes verbunden, und hier, im Herzen des Dschungels, fühlte sie sich seiner Macht besonders nahe.
Ihr Weg sollte sie zur Steinbrecherfestung führen, einer Ogerbastion, die tief im Dschungel lag. Gerüchte sprachen davon, dass die Mitglieder des Kultes, denen sie folgen sollte, dort gesichtet wurden. Die Bewegungen im Schutze des Dschungels fielen ihr zunehmend leichter.
Als sie sich schließlich der Festung näherte, verstärkte sich der Geruch von Schweiß, Blut und rohem Fleisch. Oger patrouillierten zwischen den hölzernen Palisaden, ihre massigen Körper warfen bedrohliche Schatten. Mia’ze presste ihr Medaillon, das Symbol des Loa des Todes, fester an ihre Brust. Sie war eine Priesterin, keine Kriegerin, aber sie würde ihre Pflicht erfüllen, koste es was es wolle.
Mit leisen Schritten, flink wie eine Katze, schlich sie sich an die Festung heran. Sie kannte und fürchtete die Oger, ihre Brutalität… Sie blickte auf eine neben ihr schwebende Tikimaske, welche sie seit Anbeginn der Reise begleitete. Zul Zaku’Ra war bei ihr und damit auch Bwonsamdi selbst.
Die Steinbrecherfestung trägt die Banner der Horde. Ihr roter Stoff, zerschlissen von der Witterung des Dschungels, flattern in einer leichten Brise die vom Meer herwehen mag.
Im Inneren der Feste riecht es nach Rauch, Eisen, Schwein und Oger. Kein geschäftiges Treiben, wie in den Städten der Horde, dafür sind Oger zu plump und nicht fokusiert genug. Sie gehen den Arbeiten nach, die anstehen - aber in ihrem Tempo. In Mitten all dieser klobigen Hünen wandelt ein großes Orcweib - eine Mok’Nathal, wenn man es erkennen mag. Ihre braune Haut erinnert an die Mag’har. Nur ihr Leib mag mit ihren Proportionen mehr an eine Mischung aus Oger und Orc erinnern. Orhan Ogerklinge wird sie genannt und von ihr kann die Troll die Information erhalten, dass sehr wohl ein Klan in diesem Urwald lebt und ihn seine Heimat nennt. Bluthäute nennen sie sich und lebten bis vor wenigen Jahren noch mit den Ogern und ihrer Anführerin in dieser Feste.
Jetzt haben sie ihr eigenes Dorf. Der Troll wird der Hinweis gegeben, dass der Klan aktuell sich durch Feralas bewegt. Falls sie auf ihrem Weg das Glück gehabt haben sollte den Kampf zu umgehen, wird Orhan Ogerklinge sie aufklären, dass der Klan sich darum bemüht sich gegen die Gnolle des Landes zu verteidigen.
Hallo Zakura/Mia’ze,
vielen Dank für deinen Push!
Wie du meiner Antwort entnehmen kannst befindet sich der Klan diese Woche noch in einem Plotgeschehen. Danach wird bei uns wieder das Spiel in unserem Dorf stattfinden.
Fühl dich eingeladen auf unseren Discord-Server zu joinen, um mit uns in Kontakt zu bleiben!
Es war so viel geschehen… Über mehrere Tage hinweg hatten sich die Ereignisse regelrecht überschlagen. Erst hatten die Gnolle Blutspeer überfallen und der Klan musste in die Steinbrecherfestung fliehen. Immerhin konnten sie dort die Hilfe der zukünftigen Bannermitglieder empfangen. Dann wurden die Gnolle zerschlagen und ihrer Anführerin in die Gewalt des Klans gebracht. Jetzt durfte sie auf ihr letztes Schicksal warten…
Endlich kehrte wieder etwas Normalität und Ruhe ein. Die Gründungsfeier des Banners in Mulgore hatte dazu viel beigetragen. Ebenso die erste Verkostung des klaneigenen Schnapses, dessen erstes Erzeugnis man als Dank an ihre Unterstützer übergeben hatte. Man dachte mit Wohlwollen an die verschiedenen Mitstreiter zurück. Eine bunte Gruppierung, unterschiedliche Völker und alle zogen sie gemeinsam in die Schlacht. Neben bekannten Gesichtern, wie Ezmas Truppe, kam man auch mit der verlassenen Gemeinschaft unter Lynantias Todesstern zusammen. Daneben reihte sich eine weitere Gruppe ein, zu der es vielerlei Gerüchte geben musste… Zumindest wurde man hier und da gewarnt. Aber man musste es ihnen anrechnen, dass sie trotzallem dem Klan tatkräftig unterstützt hatten. Wie konnte man ihnen deshalb nicht dankbar sein?
Die Gründung des Banners und das Beitreten waren die richtige Entscheidung - man fühlte es.
All das ging ihm für den Moment durch den Kopf, als der Regen auf seine braune Haut fiel und die seltsame Stimmung untermalte, die sich gerade vor und um ihn herum bot. All die garstigen Blicke. Nasenflügel erbebten unter seinem tiefen Durchatmen und er senkte schließlich den einäugigen Blick auf die rotbärtige Gestalt, die sich als ihren Anführer vorgestellt hatte - Felsenschlag. Er machte auf ihn eigentlich einen vernünftigen Eindruck - im Gegensatz zu den Zwergen, die sich um sie reihten als wären es hungrige Hyänen die auf ihren Happen warteten. Die Stimmung die in der Luft hing, konnte man regelrecht mit einer Klinge schneiden. So voller Abscheu und Hass - der nur damit befriedigt werden konnte wenn orcisches Blut fließen würde. Aber diese Genugtuung wollte man diesen Bergmaden nicht geben. So ein Orc war er nicht und so war auch sein Klan nicht. Man verhielt sich ruhig - dass hatte er seinen Mitgliedern angeordnet. Man blieb neutral. Aber es änderte Nichts - ein Handel würde nicht stattfinden. Nicht nur das ihre Angebote uninteressant waren. Einen Handel mit einer Gruppe einzugehen, die offenbar lieber auf einen Krieg aus waren, war sinnlos. Also wurde Felsenschlag kurzerhand der Handel verwehrt und der Klan zog sich aus der Umschlingung der Zwerge zurück.
Sollten sie sich allein durch den unbändigen Urwald schlagen. Wenn die Geister auf ihrer Seite standen, dann würde der eine oder andere Zwerg damit verloren gehen.
Erwähnte Konzepte:
Im Forum nicht gefunden, aber nicht vergessen!
Kopfsammler
KORPUS V
Aschensturm
Ruf der Horde
Mehr Infos zu Bluthaut und die Entwicklung des Klans findet ihr auf: https://bluthaut.weebly.com/
Er dachte daran zurück, wie lange es her war, als sie zum letzten Mal in Mulgore auf diesem Markt waren. Das war einst ihr erster Markt… Danach erinnert man sich nur daran in Ratschet Handel betrieben zu haben. Aber nun waren sie einmal mehr in den grünen Ebenen der Tauren angekommen. Der Weg von Orgrimmar, durch das Brachland, wurde für einen Abstecher in die friedlichen Weiten gewählt.
Dieses Land besaß tatsächlich eine beruhigende und friedliche Aura - auch wenn man um die Invasoren der Shu’halo wusste. Trotzdem ließ sich die Idylle davon wenig beirren. Es war noch gar nicht so lange her, als man sich auf der Horizontmesa eingefunden hatte, um der Gründung des Banners beizuwohnen. Vom Dorf der Bluthufe hatte man einen klaren Blick in die ferne zu jenem Steinkoloss, auf dem sich die unterschiedlichen Gemeinschaften zusammengefunden hatten.
Es war aber auch nicht lange her, als sie dem letzten Ratstreffen beigewohnt hatten. Die neuen Informationen, die man erhalten hatten, stimmten den Einäugigen in Sorge. Wieder eine Bedrohung. Wieder ein Aufbrechen. Aber nicht nur fremde Ufer waren ein Thema. Es traten genauso seltsame Ereignisse innerhalb der bekannten Grenzen und Reviere auf. Bisher hatte der Klan davon wenig erblicken können… Vielleicht betraf es auch nur bestimmte Orte…? An ihrer Rückreise würden sie noch genügend Orte passieren, die vielleicht ein Schauplatz dieser Illusionen sein könnten.
Nun jedoch richtete man den Fokus auf einen möglichst erfolgreichen Handel - auch wenn der Marktleiter selbst zerknirscht den Blick über den noch leeren Platz des Dorfes wandern ließ. Sich auf einen Sack niederlassend, die Waren vor sich ausgebreitet, behielt man von seinem Standpunkt aus die große Dorfmitte im Blick…