Nachdem ich das jüngst erschienene Hörbuch von Madeleine Roux’ „Shadows Rising“ (großartig gelesen und gespielt von Talanjis Voice Actress Susan Wokoma) durchgehört habe, hier nun eine Zusammenfassung der (aus meiner Sicht) wichtigsten Geschehnisse des Buches.
Da alles miteinander verwoben ist, habe ich zumindest versucht, die Setup-Phase des Buches nach Charakteren zu gliedern, im Finale führten die Stränge dann (logischerweise) zusammen.
Sollte ich etwas nennenswertes vergessen haben, lasst es mich wissen, meine subjektive Einschätzung des Buches folgt noch.
Horde:
Die Hordenführung erprobt sich als Rat, bestehend aus allen Anführern, dieser wird überwiegend durch Konsensentscheidungen geführt, Mehrheitsentscheide sind im Einzelfall jedoch nicht ausgeschlossen. Jeder Anführer hat seinen kleinen Moment - sogar die Vulpera - dennoch steckt das System als solches noch in den Kinderschuhen, jeder versucht seine Rolle zu finden und es läuft noch nicht so ganz rund. Die Interim-Anführerin der Verlassenen ist Lillian Voss, Calia Menethil ist ihre Beraterin.
Nachtelfen:
Die Kaldorei haben sich nach Nordrassil geflüchtet. Der Rat der Horde schickt Thrall, Baine und Calia als Botschafter dorthin, da es Unruhen im Geisterreich gibt und der Irdene Ring wie auch der Zirkel des Cenarius gebraucht werden. Nachdem Tyrande eine formelle Entschuldigung der Horde als leere Worte abtut, verspricht Thrall ihr den Kopf von Sylvanas Windläufer, was Tyrande schließlich zur Bedingung für jegliche weitere Kooperation macht.
Königin Talanji:
Talanji weigert sich, den Waffenstillstand der Horde mit der Allianz anzuerkennen, da sie noch immer Rachegelüste gegen Jaina hegt. Es kommt zu einem Attentatsversuch in Orgrimmar, bei dem Zekhan unabsichtlich mit einem Troll zusammenstößt, was dazu führt, dass ein Becher mit vergiftetem Wein ausgekippt wird, der für Talanji bestimmt war. Talanji kehrt vorzeitig nach Dazar’alor zurück, die Horde schickt ihr kurz darauf Zekhan als Botschafter nach, der sie beschwichtigen und zurück in den Rat holen soll. Zeitgleich werden die Seewege um Zandalar herum von unnatürlichen Stürmen heimgesucht, um unliebsame Besucher auf Distanz zu halten; später stellt sich heraus, dass Zandalari-Rebellen dafür verantwortlich sind. Talanjis Verbindung mit Bwonsamdi wird im Laufe der Geschichte weiter entwickelt - beide brauchen einander.
„Widow’s Bite“ / Die Zandalari-Rebellen:
Der „Witwenbiss“ (Widow’s Bite) ist eine Rebellengruppe unter der Führung von Apari, Yazmas Tochter und eine frühere Kindheitsfreundin von Talanji. Die Gruppe will Talanji ausschalten, weil viele Stimmen in Zandalar glauben, sie sei eine Marionette von Bwonsamdi.
Sie sind für die Attentate verantwortlich – dabei arbeiten sie auch mit Nathanos und Sira zusammen, die ebenfalls auf Zandalar ankommen, um Bwonsamdi zu töten. Ein Antrieb von Apari ist Rache, weil sie während des Dazar’alor-Raids schwer verletzt wurde, Talanji sie jedoch eingeklemmt zurückließ, statt ihr zu helfen. Dazu kommt natürlich die Ermordung Yazmas in BfA.
Matthias Shaw & Flynn Schönwind:
Die beiden verfolgen ebenfalls Sylvanas und ihre Dunklen Waldläufer und landen schließlich an der Küste Zandalars. Als absolute Gegensätze voneinander und „Odd Couple“ des Buches entwickeln sie eine interessante Dynamik und schließlich eine Freundschaft. Während Shaw nach einem Kampf mit dem „Witwenbiss“ von den Königswachen entdeckt und inhaftiert wird, realisiert sowohl er in seiner Gefangenschaft, als auch Flynn, der „wie der Teufel“ nach Sturmwind zurück segelt um Hilfe zu organisieren, dass ihre Freundschaft über das platonische hinaus geht.
Alleria und Turalyon:
Nachdem Turalyon von Anduin zum „Lord Regenten“ im Falle seiner Abwesenheit ernannt wird, gehen er und Alleria ebenfalls Hinweisen nach und folgen einer Dunklen Waldläuferin. Dabei werden sie einiger Horde-Zivilisten habhaft. Die Leere offenbart Alleria, dass eine Orcmutter in der Gruppe mehr weiß als sie zugibt – und nachdem Turalyons „Good cop“-Verhör keine Ergebnisse bringt, beschließt Alleria, die Informationen mit Hilfe der Leere zu extrahieren. Nachdem sie den zunächst zögerlichen Turalyon überzeugt hat, nutzt sie ihre Kräfte, um die Gedanken der Frau zu penetrieren. Sie bekommen ihre Information, während die Zivilistin verängstigt und traumatisiert zurück bleibt, versorgt von einem Apotheker der Verlassenen, der als Beschützer der Zivilisten-Gruppe auftritt.
Später nutzt Alleria ihre Kräfte noch einmal auf gleiche Weise bei einem Schmuggler, den Turalyon bei diesem Mal allerdings mit Lichtketten fesselt.
Während des Verhörs kommt Jaina hinzu und ist entsetzt von dem, was sie vorfindet.
Beide versichern ihr, dass Anduin ihnen ausdrücklich befahl, ihre Mission „um jeden Preis“ zu erfüllen. Als Jaina schließlich nach Sturmwind zurückkehrt, bestätigt Anduin ihr dies und relativiert zu ihrem Schrecken das Vorgehen der beiden.
Bwonsamdi:
Der Loa stellt für Sylvanas‘ Pläne laut Nathanos die letzte Hürde dar.
Bwonsamdi enthüllt Talanji nach dem Gipfeltreffen der Horde, dass er es war, der Zekhan (ungesehen) schubste und somit indirekt das Attentat auf ihr Leben verhinderte. Hinter ihrem Rücken setzt er wenig später dann auch Zekhan auf sie an, da er ebenfalls möchte, dass Zandalar Teil der Horde bleibt, der Loa und der Schamane haben also gleiche Interessen. Als der „Witwenbiss“ nach und nach Bwonsamdis Macht schwächt, verspricht er Talanji, sie aus dem Blutpakt zu entlassen, wenn sie ihn vor den Rebellen schützt, da eine Vernichtung seiner Schreine und Gläubigen auch sein Ende bedeuten würde.
An ihrem moralischen Tiefpunkt offenbart er Talanji, dass alles im Universum einem Gleichgewicht und einem Zyklus folgt und dass selbst die ältesten und mächtigsten Wesen irgendwann ruhen müssten, nur um dann wieder einen neuen Platz im Zyklus zu finden. Die Quintessenz seiner Predigt an Talanji ist: Sogar im Tod, wenn alles verloren scheint, gibt es Hoffnung.
Zekhan:
Er rettet Talanji das Leben, als er wie erwähnt unbeabsichtigt und durch Bwonsamdis Zutun den Attentäter entlarvt. Er schützt sie im Laufe der Geschichte noch vor einem weiteren Attentatsversuch.
Im Kampf mit dem „Witwenbiss“ und den Dunklen Waldläufern watet er entschlossen in eine Teergrube, um zwei Trollkinder zu retten, die Sira und Nathanos dort gefesselt zurückgelassen haben. Es gelingt ihm mittels seiner Kräfte, die Kinder in Sicherheit zu bringen, er verbrennt jedoch augenscheinlich im entzündeten Teer.
Seine Seele findet sich schließlich im Geisterreich über einem dunklen Abgrund wieder, in dem etwas Furchtbares lauert. Kurz bevor er hinein gesogen wird, kann Bwonsamdi ihn ergreifen und zurück in die Welt der Lebenden reißen, wo er sich schwer verletzt und bandagiert in einem Krankenlager wiederfindet und Talanjis königliche Heiler ihn versorgen.
Bwonsamdi berichtet Talanji und Zekhan vom Maw und dem Ungleichgewicht in den Schattenlanden und dass er alles ihm mögliche tue, um die Trollseelen von dort fern zu halten. Was genau im Maw ist oder vor sich geht, scheint auch der Loa nicht zu wissen, da er Zekhan darüber ausfragt, was er gesehen hat.
Das große Finale:
Da die Allianz Wind von den Geschehnissen in Zandalar bekommen hat, treffen Thrall, Ji Feuerpfote, Jaina und Anduin sich auf einem Schiff nahe Zandalar. Während die Hordler aufklären, dass Talanji nicht etwa (wie von der Allianz vermutet) mit Sylvanas kooperiert, sondern die Banshee-Loyalisten die Rebellen dort unterstützen, wird das Schiff von einem der erwähnten Stürme erfasst.
Jaina portet Ji und Thrall an die Küste von Zandalar und bringt sich mit Anduin in Sicherheit.
Nachdem die Dunklen Waldläufer und der „Witwenbiss“ systematisch die Loa-Schreine von Bwonsamdi vernichtet und diesen soweit geschwächt haben, dass er Talanji gegenüber nur noch als Schemen erscheint, kommt es zum großen Showdown in Bwonsamdis Nekropole. Talanji, die nach Zekhans und Bwonsamdis Einwirken endlich die Horde um Hilfe gebeten hat, führt ihre überschaubare Armee nach Nazmir, während die Anführer der Horde ebenfalls mit Verstärkung zur Nekropole nachrücken. Nathanos und Sira haben ihren Angriff bereits gestartet und während Nathanos sich durch Bwonsamdis Geisterarmeen zu dem Loa durchkämpft, hält Sira die Stellung - um schließlich von der Verstärkung überrannt zu werden. Tayo, eine Trollin des „Witwenbiss“ und Vertraute Aparis, wendet sich von dieser ab, da sie sie in ihrem Hass nicht wieder erkennt.
Sie verhindert, dass die Horde-Verstärkung in eine von Nathanos gestellte Falle läuft. Talanji bekennt sich aufrichtig zu Bwonsamdi, der durch ihren Glauben wieder etwas gestärkt wird und Pestrufer abwehren kann. Dieser lässt nun die vor Wut schäumende Sira zurück, in dem er eine Phiole, gefüllt mit der lila Magie, die Sylvanas schon beim Mak’gora nutzte, auf den Boden wirft, um selbst zu entkommen.
Ende der Storystränge:
Talanji offenbart der sterbenden Apari, dass sie sie beim Angriff auf die Hauptstadt nur zurückließ, weil sie um das Leben Rastakhans fürchtete und es für sie unmöglich war, sich zwischen ihrer engsten Kindheitsfreundin und ihrem Vater richtig zu entscheiden. Nachdem Tayo und Talanji der Anführerin den Gnadentod zuteil werden lassen, verschreibt sich Talanji der Horde und beschließt, den Pakt mit Bwonsamdi nicht aufzulösen. Sie hat erkannt, dass auch der Loa der Gräber eine wichtige Aufgabe erfüllt; aktuell, die Seelen der Trolle vor dem Maw zu retten. Er darf weiterhin der Loa der Könige bleiben, muss allerdings künftig Zugeständnisse machen, da Talanji der Weisheit aller Loa Gehör schenken will. Tayo fungiert künftig als Talanjis Botschafterin bei der Horde, so, wie Zekhan es in Zuldazar tut.
Tyrande wird schließlich auf Anduins Geheiß ins Verlies von Sturmwind gebeten, wo Thrall ihr durch einen Brief mitteilen lässt, dass sein Geschenk an sie zwar (noch) nicht der Kopf von Sylvanas sei, aber ein erster Schritt in diese Richtung: Die inhaftierte Sira Mondwächter. Während Sira in ihrem Zorn ihre Verzweiflung als unfreiwillige Untote, (von Elune und Nathanos) Verlassene und Opfer der Umstände darlegt, appellieren Maiev und Shandris an Tyrandes Mitgefühl und können sie gerade so davon abhalten, Sira auf der Stelle zu exekutieren.
Anduin befragt im Beisein einiger anderer Anführer ebenfalls Sira. Als sie ihm nicht offenbart, wo Sylvanas sich befindet, schlängelt sich eine schattenhafte, finstere Energie um Anduins Arm, die er allerdings gerade noch (von sich selbst schockiert) zurückhalten kann. Außer der entsetzten Jaina bemerkt dies allerdings keiner.
Shaw, der ohne Bedingungen von den Zandalari frei gelassen wurde, kommt in Sturmwind an, wo ihm Flynn direkt um den Hals fällt. Beide verabreden sich für den Abend, da es offensichtlich Redebedarf zwischen den beiden gibt.
Im Epilog zerreißt Sylvanas den Helm des Lichkönigs auf Eiskrone und tritt in die Schattenlande über. Dort wird sie bereits von Nathanos erwartet. Dieser berichtet ihr kleinlaut, dass Bwonsamdis Vernichtung ein Fehlschlag war, worauf sie ihn links liegen lässt und ihm mitteilt, er solle sich einfach auf dem Marris-Anwesen bereithalten, wenn sie ihn brauche.