[A/N-RP] Karawane Kompassnadel - Südseeabenteuer

Eine seltsame Karawane zieht durch die Lande. Ein bunter Trupp aus Menschen, Gnomen und auch exotischerem wie einem Nachtelf, zusammen mit mehreren Wagen, wie sie teils beim fahrenden Volk üblich sein mögen, Waren und mehreren Berittenen. Zu einer Handelskarawane will es trotz der Waren und der Leute nicht ganz passen, aber für den Jahrmarkt wirkt es nicht bunt genug. Und Soldaten sind das nun sicher nicht.

Seltsame Tiere wie Alpakas führt die Gruppe mit sich, aber auch seltsame Technologie, wie eine Art massive mechanische Spinne, die als Zugtier eingesetzt wird. Die Karawane ist einfach eine Kuriosität, die in so manchen, gerade kleineren Orten für mehr oder weniger wilde Spekulationen sorgt. Söldner sollen sie sein. Heiler. Lehrer. Abenteurer. Taugenichtse und Kesselflicker. Barden und Schausteller. Komisches Gesindel, schon, aber nicht von der verarmten diebischen Sorte. Hier sollen sie Räuber vertrieben haben, da Magie unterrichtet haben… aber meist sollen sie einfach neugierig herum gefragt haben und am nächsten Tag relativ sauber ihren Lagerplatz verlassen haben, während sie weiter zogen. Könnte schlimmer sein.



OOC:

Die Karawane Kompassnadel ist im Grunde nur der Versuch eines Gnomes den Lebensstil der Vulpera zu übernehmen. Die Vorstellung was genau da gemacht werden soll ist ooc noch flexibel, ic noch recht vage und dadurch noch sehr durch das Spiel Mitglieder formbar. Der Plan wäre einfach in familiärer Gruppe durch die Gegend zu ziehen und neue Orte und Leute kennen zu lernen, Wunder der Welt zu erforschen, wenn man auf sie trifft und nicht mehr so direkt an die Regeln und Politik der großen Städte gebunden zu sein.

In der Praxis kann das vieles bedeuten. Ich stelle mir nun nicht unbedingt eine Gruppe für epische Plots vor, sondern würde den Hauptfokus auf dem sozialen RP sehen. Das Herz des gemeinsamen Spiels soll schon das “Familienleben” sein, bei dem man abends einfach entspannt dazu kommen kann und nicht zu viel verpasst wenn man mal fern bleibt. Aber das schließt natürlich anderes nicht aus. Das ständige Reisen bietet sich sehr gut an um immer mal wieder neue Themen und kleine Abenteuer in die Gruppe zu bringen, bei denen der Phantasie der Mitglieder wenig Grenzen gesetzt sind.

Davon ab bietet so eine Karawane eine wunderbare Möglichkeit ic halbwegs nachvollziehbar von Event zu Event zu reisen, ohne die Reise völlig überspringen oder alleine ausspielen zu müssen. Und das geht auch gut temporär, wenn man einfach die Karawane für diese eine Reise gerade begleiten will.

Grundlegende Fragen:

Also genau wie bei den Vulpera?

Von der Grundidee her ja. Nevex hat einige Zeit bei den Vulpera verbracht und diesen Lebensstil für sich entdeckt, also versucht er auch in vielen Punkten explizit nach diesem Beispiel zu streben.

Aber da es eben nicht um die Vulperakultur aufgebaut ist, sollten die Dynamiken und eingesetzten Techniken wohl etwas anders sein. Ein gnomischer dampfgetriebener Planwagen wäre in der Karawane durchaus möglich und passend, und während man natürlich gemeinsame Traditionen und Werte in der “Familie” aufbauen will, sind sie in diesem Projekt nicht schon durch Tradition vorgegeben.


Was für Charaktere werden denn gesucht?

Charaktere die ic in die Gruppe passen. Profession und Rasse ist dabei eigentlich ziemlich egal… auch wenn Leerenelfen und Dunkelwirker da wohl sehr große Hürden vor sich hätten. Der Charakter der mitmachen will sollte halt seine Gründe haben eine Heimat auf den Straßen Azeroths für eine gute Idee zu halten. Man findet vom Konzept schon für so ziemlich alles einen Platz, sei es ein Handwerker, ein Tierbändiger, ein Händler,ein Kämpfer, ein Geächteter, eine entlaufene Braut oder ein Wissenschaftler. Der Lebensstil schließt nur eine höhere Position irgendwo grundlegend aus und ic wie ooc sollte man miteinander gut genug auskommen.


Wie kann man dazu kommen?

Indem man mit Nevex oder anderen darüber redet und Interesse anmeldet. Ooc wird das wohl am besten funktionieren, wenn man sich einfach mal ooc bei mir meldet, damit man ein “zufälliges” oder auch nicht so zufälliges Treffen ausmachen kann. Da wir eben selten in Sturmwind auflaufen werden, muss der Charakter der dazu stoßen will natürlich auch irgendwo anders anzutreffen sein, aber wir können gerne schauen, wie und vor allem wo man plausibel aufeinander stoßen kann. Wir werden in diesem Thread auch regelmäßig unsere Aufenthaltsorte bekannt geben.


Wo seid ihr zurzeit?

Die erste Reise geht gerade los und wird über Elwynn, Westfall, den Dämmerwald und schließlich Seehain gehen. Von da an ist die Reise noch offen und jede Reiseplanung ist offen für abweichende ic-Entwicklungen, aber wer in dem Bereich Spielangebote hat, kann sich da gerne an uns wenden!


Wann und wie oft wird gespielt?

Das hängt halt von den Mitgliedern ab. Als sozial fokussiertes Konzept sollte man eben auch ohne straffen Terminkalender schaffen gemeinsames Spiel zu finden. Aber natürlich würde man sich für Dinge bei denen möglichst die ganze Gruppe da sein sollte absprechen. Es liefe wahrscheinlich auf übliche abendliche RP-Zeiten hinaus.


Wie sieht die Struktur aus?

Ic stellt der gute Nevex sich das mehr als eine Kommune gleichwertiger Mitglieder vor, also… mag es etwas chaotischer werden. Das mag sich aber im Spiel ändern, wenn sich da eine Struktur heraus bildet. Ooc wird da aber auch nicht mit viel mehr zu rechnen sein. Bei Aufnahmen und Rauswürfen würde ich mir erstmal herausnehmen selber das letzte Wort zu haben, aber sonst ist wer auch immer die eine oder andere Art von RP anbieten will willkommen das einfach ohne viel Absprache zu machen.

Es wird wohl eine optionale Gilde sowie eine Community geben. Discord eventuell, wenn es nötig scheint, aber nicht als primäres Medium.


Warum denn nicht einfach zu den Vulpera?

Das Charakterspiel ging dem Konzept voran. Die Idee machte ic für Nevex Sinn und deshalb wird das Projekt aufgebaut, es ist nicht so als würde das Projekt aufgebaut und Nevex da rein gedrückt. Vulperacharaktere dafür zu erstellen wäre also am Ziel vorbei.

Und während es auch eine schöne Option wäre sich mit Nevex einer Vulperakarawane anzuschließen, macht die Hordennähe es ic wie ooc einfach etwas schwierig. Selbst wenn man ihn ic nehmen würde, wäre das Spiel an engine-Hordenorten einfach etwas unschön und die Absprache über Fraktionsgrenzen ist auch immer etwas mühseliger als auf der selben Seite.

Abgesehen davon scheint es für mich auch auf der Allianz genug Raum für nomadische Konzepte zu geben, ohne gleich den Vulpera auf den Schwanz treten zu müssen.


Ist das Konzept fraktionsneutral?

Jein. Viel kann sich noch ic bestimmen, aber grundlegend sind wir durchaus offen für neutrales RP und würden auch vielleicht in hordigeren Gruppen vorbei schauen, bei denen man willkommen wäre. Aber es geht von Allianzcharakteren aus und es ist nicht geplant Hordencharaktere aufzunehmen. Und wo immer die Engine relevant ist, sind wir halt erstmal Allianz, werden Allianz Ortschaften bespielen und Horden-Ortschaften eben nicht.


Wie kontaktiert man euch?

Am einfachsten indem man mich einfach direkt anschreibt. Nevex/Knobels/Nîffîn ingame, NiffNev#2482 im B-Net, Wimbert#8146, wenn man es denn im Discord versuchen will. Wie das ic dann am besten funktioniert kann man im Einzelfall kurz besprechen und “zufällige” Treffen je nach Rolle arrangieren.




Charakterbeiträge und Beschreibungen

Erfahrungen aus der Karawane
  1. Von schmutzigen Hunden und sauberen Truppen (Noée)
  2. Von der Schwierigkeit Karawanen auszubrüten (Nevex)
  3. Von Freiheit und anderen Katastrophen (Nevex)
  4. Wir sind jetzt Vagabunden! (Kato)
  5. Nicht besser als Ratten. (Nevex)
  6. Von blutigen und öligen Händen (Noée)
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Das klingt nach einem Wundebaren Konzept. So halte ich es derzeit auch. Selbst wenn ich auf meinen Reisen derzeit alleine bin.
Ich drücke Dir/Euch alle Daumen, dass es ein Erfolg wird! <3

Liebe Grüße,
Riam von den wandernden Händlern

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Ich glaube, wir haben den Gnom (versehentlich) mit zu viel Propaganda gefüttert. Wer wird ihm sagen, dass er weder die Ohren noch die Nase für unseren Lebensstil hat?

(Scherze beiseite: Karawanen sind keine Besonderheit, und auf der blauen Seite mag man damit vielleicht sogar eine Nische füllen. Viel Erfolg!)

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Das klingt schon sehr abwertend , vielleicht trifft es aber den Punkt? Wer weiß, als ich das las dachte ich mir „Schuster, bleib bei deinen Leisten“.

Natürlich trotzdem viel Erfolg.

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Also abwertend ist das nun nicht gemeint, aber es ist ja schon klar, dass das Ergebnis nun sehr deutliche Unterschiede zu einer Vulperakarawane haben wird. Trotzdem bleibt es ic davon inspiriert.

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Na da bin ich mal gespannt. Vorallem wohin Dich der Weg führt. Ich denke das Imi dem ollen Nevex irgendwann mal wieder sieht und ihm einen Guide schenkt. „Karawanenleben für Anfänger“ oder so. :wink:

Von mir ein Alpakastempel :llama:

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Das ist gar nicht nötig. Ich hab ihm schon oft erklärt, dass Vulperanasen beim Knutschen nur im Weg sein können.

Wieso abwertend? Ich würde den Wunsch der Nachahmung eher als Wertschätzung sehen. Wir hatten ic zuletzt viel mit Vulpera zu tun und konnten auch den Lebensstil einer Karawane eine ganze Weile lang miterleben und ausprobieren, was nun eben zu dem Versuch führt, so etwas selbst auf die Beine stellen zu wollen.

Und ein Alpaka haben wir auch schon!

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Ruka wäre ja ziemlich skeptisch, da in dem Konzept noch nicht einmal von Hyänen die Rede war. Eine Karawane ganz ohne Hyänen? Das ist ja wie ein Lagerfeuerabend ohne Erdwurzeltee. :stuck_out_tongue:

Spaß beiseite, ich finde es super, dass die Wüste ein wenig abgefärbt hat und man sich vom Lebensstil der Vulpera inspiriert sieht. Ganz viel Erfolg dabei! (Und vielleicht stehen unsere Wagen irgendwann einmal nebeneinander?)

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Sie würden sich das Lätzchen umbinden wenn sie Nevex sehen. Ohne ist es sicherer :rofl:

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Das finde ich so aufregend schön, Nevex. Es freut mich sehr, dass vielleicht auch der eine Monat, den ihr mit den Nomaden der Sande gereist seid, einen so tiefen Eindruck auf eure Charaktere hinterlassen hat.

Ich wünsche euch ganz viel Glück dafür. :heart:

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Das war nicht als Angriff gedacht dass er damit das Vulpera RP abwertet sondern dass er seine Idee selber schon schlecht macht indem er sagt es wäre im Grunde nur der Versuch was zu übernehmen.

Das klingt so „Ja ich hab hier ne Idee, ist aber bloß ne Kopie von Etwas“

Der Thread ist eindeutig zu rot und zu befellt bevulperat.

Ich wünsche dir viel Erfolg und vielleicht sieht man sich irgendwo in der Pampa wieder.

Und ich verstehe nicht, wieso es abwertend klingt, wenn Nevex IC entschieden hat, dass ihm das Nomadenleben der Wüstenbewohner gefällt und entsprechend für sich ausprobieren möchte.

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Hab ich beantwortet, es klingt halt als wenn er seine Idee selber klein redet. Deutlicher kann ichs nun nicht mehr beschreiben ABER ist auch egal bevor es dann zu viel wird, es geht um ihn und sein Projekt in diesem Thread.

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Es ist mir ein Rätsel weshalb eine gewisse Bescheidenheit (die übrigens dem ic-Nevex eigen ist, worauf ich die Wortwahl auch zurückführe) gleich so negativ aufgefasst werden sollte. Das hier ist ja kein Projekt mit strenger Rangordnung oder disziplinaren Höchstanforderungen, das auch bereits in der Vorstellung einen bestimmten Ton vor sich her tragen sollte, sondern die Idee einer Familiengründung der etwas anderen Art, die eben aus der Erfahrung mit der Lebensweise der Vulpera entstanden ist, was ja auch kein Geheimnis sein oder so aussehen soll als erfänden wir das Rad gerade neu.
Das muss man weder ic noch ooc hochjubeln, klein reden oder sonst wie bewerten. Wenn die Kompassnadel funktioniert, haben wir noch genug Zeit und Gelegenheit, sie zu feiern.

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So verzeiht dass ich meine Meinung geäußert habe und möge der Mond stehts euren Weg durch die Dünen bescheinen auf dass ihr beim verrichten eures Geschäfts nicht vom Skorpion gepiekst werdet.

Aldor mal wieder.

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Gut, bevor das ausartet:
Die Worte wurden so gewählt, weil sie das Konzept beschreiben. Es ist keine Vulperakarawane. Es ist nicht unabhängig von der Idee einer Vulperakarawane. Es ist der Versuch eines Gnomes den Lebensstil der Vulpera zu übernehmen. Was da raus kommt ist noch offen. Und wie positiv oder negativ man die Idee oder die möglichen Ergebnisse findet bleibt dem Leser überlassen.

Und um wieder die positiveren Teile zu kommentieren:

Danke auch für die guten Wünsche!

Überall hin führt der Weg natürlich. Der Weg ist das Ziel, journey before destination und so. :wink: Aber ich nehme an auf der Straße hat man zumindest bessere Chancen sich mal wieder zu sehen als in Sturmwind!

Und danke euch auch, Asra, die Gelegenheit da mit euch zu reisen war toll. Wenn wir auf den Straßen sind, hat man sicher auch nochmal Gelegenheiten mit einander zu lagern oder gar mal zu plotten. Ich sag Bescheid wenn wir denn auf den Straßen sind. :wink:

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Hm… ich finde das Konzept sehr ansprechend und interessant. Zwangloses, nomadisches RP passt gerade sehr gut IC zu meinem Elf hier, der sich mehr oder weniger auf eine Art Selbstfindungstrip befindet… :wink:
Ich bin nicht allzu oft online, würde aber versuchen Dich zeitnah mal zu erwischen, Nevex! :slight_smile:

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„Hach ja …“ Mit einem leisen Seufzen stach das Gnomenmädchen ein weiteres Mal mit der feinen Nähnadel in den lilafarbenen Stoff, um im nächsten Zug den im gleichen Farbton gehaltenen Faden hindurch- und anzuziehen. Nachdem sie vor einigen Jahren das Quilten gelernt hatte, war das hier ein Klacks für sie. Davon war sie nicht nur überzeugt, das zeigte sich auch bereits am Fortschritt ihres Werks. Die rosafarbene Gaze wurde Stück für Stück mit lilafarbenem Band eingefasst, und entlang des unteren Endes raffte sich bereites eine Rüsche am halbdurchsichtigen Stoff, die auf einer Seite hin in eine runde Kante überging, um dann senkrecht wieder nach oben zu führen. Auch die Rüsche selbst wurde jetzt mit dem lila Einfassband versehen. Ja, doch, was sie sah, gefiel ihr gut. Wie immer war Noée mit ihrer Arbeit und ihrem Können höchst zufrieden. Fehlten nur noch die rosa-, lila-, pink-, gold- und diamantfarbenen Glitzersteinchen, mit denen sie ihrem Kunstwerk die Krone aufsetzen wollte. Krone, Krönchen, das war überhaupt die Idee! Sie könnte die Steinchen in Form einer Krone aufnähen, umringt von mehreren kleinen Krönchen! Dann sähe auch jeder gleich, wer die Königin der Karawane war! Rasch biss sie den Faden am Ende der Borte ab, ließ ihn unvernäht hängen und machte sich daran, den Entwurf dafür in ihr Büchlein zu malen.

Kurz schielte sie zu dem schnarchenden Ungetüm, das neben ihr auf dem Teppich lag, hinüber. Zum Glück stank er nun nicht mehr, was ganz und gar dem Bad geschuldet war, das sie dem wuscheligen Riesen und gezwungenermaßen gleich auch sich selbst angedeihen lassen hatte. Zum Glück war der Hund die Gutmütigkeit in Person, hatte sich weder gewehrt, noch protestiert. Überhaupt hatte sie nicht das geringste Problem gehabt, ihn dazu zu bewegen, in den Zuber zu steigen. Der Bernhardiner hatte beim Wildblumenduftschaum, der ihm kurz darauf das Aussehen eines dringend zu scherenden Wollschafs gegeben hatte, nur irritiert geschnüffelt und Noée verwundert angestaunt. Mehrfach hatte sie ihm erklärt, dass es ein absolutes Ausschlusskriterium für die Karawane sei, so abscheulich und unerhört zu müffeln. Dass man die meiste Zeit an der frischen Luft verbrächte, ließe sie als Ausrede nicht gelten. Und über diese furchtbare Sabberei müsse man auch noch sprechen. Gleichzeitig hoffte sie inständig, dass sie es bei ihm mit dem einzigen Anwärter zu tun hatte, dem sie derart zu leibe rücken musste. Überhaupt wünschte sie sich, dass die Karawane nicht nur sauber gewaschen und im Bestfall duftend - wofür sie im Zweifelsfall schon sorgen würde -, sondern auch einigermaßen ansehnlich durch die Lande ziehen würde. Ein wenig Stil wünschte sie sich durchaus, auch wenn manch einer der Bewerber bereits durch ihr persönliches Raster von Modeverständnis gefallen war. Immerhin hatte sie Fiesel. Fiesel hörte auf sie und setzte ihre Vorschläge in Frisur- und Modefragen ohne Wenn und Aber und unverzüglich um. Das entschädigte sie zumindest ein bisschen für die zu erwartenden Stilsünden ihrer Mitreisenden.

Aber sie war durchaus erstaunt, wie viele sich für ihre Kompassnadel interessierten und dass bis jetzt alle Bewerber direkt zugesagt hatten, auch wenn Nevex es beinahe versaut hatte mit seinem Anspruch, einen wöchentlichen Bildungstag mit Referaten und am Ende vielleicht sogar noch Hausaufgaben anzusetzen. Da war sie doch sehr froh darum, dass sein Durchsetzungsvermögen nicht sonderlich ausgeprägt war. Wenn er ihr damit den Koch und Geschichtenerzähler Reginald vergrault hätte, hätte sie ihm das auf ewig übel genommen!

Doch, die Truppe wie sie bisher aufgestellt war, gefiel ihr sehr gut. Eigentlich könnten sie sofort losziehen - sobald die Vorhänge für ihren Wagen fertig genäht und die Frage des Spinnenpanzers zu Nevex’ Zufriedenheit geklärt war. Zwei Jäger hatten sie bereits. Einer der beiden war ein Kaldorei, was Noée für sehr wertvoll hielt, da sie Fiesels Qualitäten als Wildschütz und Fallensteller noch nicht in dem Umfang vertraute wie er selbst. Eine kampfbegabte Menschenfrau war ebenfalls dabei, mit der sich das Gnomenmädchen sofort angefreundet hatte. Die Abenteuerlust war beiden gleichermaßen Antrieb, und Noée versprach sich außerdem, ein bisschen kämpfen von ihr zu lernen. Karawanenbeschützerin wollte sie selbst zwar nicht werden, aber etwas Selbstverteidigung und dazu den Umgang mit einer gnomentauglichen Waffe, hielt sie für unerlässlich.

Was noch fehlte, waren Zwerge! Dunkeleisenzwerge im besonderen wünschte sie sich noch, auch wenn sie davon ausging, die eher irgendwann auf der Reise zu treffen. Immerhin wollte sie uuuuunbedingt wieder einmal in den Schwarzfels, und sei es nur die Passage zwischen den Landen. Aber dafür hielt sie mindestens einen Dunkeleisenzwergen für unentbehrlich. Pandaren wären natürlich auch sehr toll. In Pandaria war sie noch nie gewesen. Das würde sie auf jeden Fall als eines der ersten größeren Reiseziele vorschlagen. Und Mechagnome fehlten auch noch! Ach, eigentlich waren ihr alle Völker recht, Hauptsache keine Leerenelfen oder irgendetwas, das sich durch Hochnäsigkeit oder militärische Disziplin auszeichnete. Wobei, wenn man sie damit in Ruhe ließe, wäre ihr wohl sogar das recht. Am Ende würde ohnehin der Einzelfall entscheiden. Es ging um Gemeinschaft, Familie, Loyalität, Zusammenhalt, gemeinsamen Spaß und Abenteuer. Jeder, der dort hineinpassen wollte und konnte, wäre willkommen.

… und da flatterte ein Brief zur Tür herein, und das buchstäblich. Der Bote hatte nur kurz gerufen und das Schriftstück einfach vom Geländer hinuntergeworfen - zielgenau auf Noées Kopf zu, die sich zwar ein bisschen recken und strecken musste, den Brief aber auffing ohne dafür aufstehen zu müssen. Aufgeregt und doch sorgfältig öffnete sie den Umschlag. Als sie die Blätter herauszog, fiel ihr ein silbernes Blättchen entgegen.
„Ein Brief von den Vulpera!“ jauchzte sie kurz auf und las gierig die in blauer Tinte verfassten Zeilen ihrer Freunde. Immer wieder nagte sie dabei auf ihrer Unterlippe herum. Dann kam Bewegung in das Gnomenmädchen. Noée raffte ihre Näharbeit zusammen, stopfte sie in einen Korb und legte sehr behutsam das silberne Zierblättchen der Vulpera dazu bevor sie den Deckel daraufsetzte.

Mit dem Brief in ihrer, von Anton gewissenhaft hinter ihr her getragenen, Handtasche machte sie sich kurz darauf samt noch namenlosem, nach Wildblumen duftenden Bernhardiner auf den Weg zur Tiefenbahn, um sich unverzüglich ein weiteres Mal mit Nevex zu besprechen!

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Wer Zeit und Lust hat kann uns
heute Abend ab ca. 19 Uhr wieder in der
Lesestube am Sturmwinder Verlies antreffen!
Wir freuen uns, dass die Karawane solchen Zuspruch findet und sind gespannt auf weitere Interessenten und sonstige Neugierige!

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Ein Zettel hängt an der Tür:

Wir sind außer Haus, Karawaneninteressenten können uns gerne im Goldenen Fass im Zwergenviertel treffen, Studenten mit nicht dringlichen Sorgen hinterlassen bitte eine Nachricht.

-Nevex Knobels

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Die Abreise kam zunehmend näher. Nevex hatte gedacht, dass der Prozess sich Monate ziehen würde. Er hatte gedacht, dass man vielleicht nächstes Jahr auf der Straße wäre. Aber seit seinem Aushang war alles so schnell gegangen… Die zukünftige Karawane hatte nun tatsächlich eine Größe mit der man arbeiten konnte, falls alle bleiben sollten und die Rollenverteilung war auch nicht wirklich unpassend.

Kenfyr und Brackmak konnten jagen, Myrella und Marnold waren Soldaten und Quentris war auch kampferfahren, Kenfyr und vielleicht Sayu kannten sich mit den Wagen aus, Sorcha und Brackmak mit Tieren… Sie hatten sogar einen jungen Barden der kochen konnte. Die meisten Aufgaben der langen Liste die Nevex zu Anfang gemacht hatte als alles zwar aufregend, aber beruhigend weit weg war waren abgehakt. Es fehlte noch etwas an finanzieller Planung und vielleicht noch einem guten, erfahrenen Fuhrmann. Und eventuell ein besserer Heiler. Und wenn dann die Ausrüstung zusammen war, was auch nicht zu lang auf sich warten lassen würde… Dann könnte es schon losgehen. Eigentlich.

Der Gnom schüttelte den Kopf und starrte auf die aufgeschlagene Seite seines Notizbuches. Oder vielleicht starrte er eher dadurch als darauf. Er sollte sich freuen. Seine Pläne funktionierten besser als erwartet. Die Leute wirkten nett und kompetent. Aber stattdessen fühlte er sich vor allem nervös. Wie vor einer Prüfung auf die er nicht hinreichend vorbereitet war. Und es war kaum sehr schwer auszumachen warum. Er war kein Anführer und da draußen würde er irgendwie anführen müssen. Elizabeth hatte da den Finger direkt auf den Wunden Punkt gelegt, als sie von der Karawane hörte, aber getan hatte sich daran nichts. Er konnte schlecht das ganze auf die Beine stellen und dann herum fragen, wer es eigentlich leiten wollen würde. So gerne er sich da aus der Verantwortung nehmen würde, ein Anführer müsste schon irgendwie von selbst hervor treten. Ob das nun irgendwann Noée wäre, wie Elizabeth glaubte, oder sonst wer.

Aber bis dahin… Nun, alles was schief ging würde wohl auf ihn zurück fallen. Alles was er übersehen hatte, jeder Konflikt in der Gruppe mit dem er nicht angemessen umging, jedes schlechte Wetter für das er nicht geplant hatte, alles was er über die Gegend durch die man reiste hätte wissen müssen, alles was die Wagen beschädigen konnte… Alles eben. Inklusive der Frage des Abreisetages. Er merkte schon, dass andere da ungeduldig wurden. Sie waren nicht zu ihm gekommen um ewig in Sturmwind zu bleiben und die meisten hatten ihre Sachen, also wollten sie auch los. Und seine Entschuldigungen es zu verzögern klangen in seinen eigenen Ohren immer schwächer.

Er seufzte und lehnte sich zurück. So war das nicht gedacht gewesen. Er wollte auf die Straßen um, nun, sich endlich wieder frei zu fühlen. Aber der Juniorpartner in einer Reisegruppe von zwei zu sein war wohl etwas anderes als die Karawane die er hier baute. Er konnte gut nachvollziehen wie sich Asra wohl fühlen musste. Der junge Vulpera war nun auch aus Gründen die Nevex nicht ganz verstand in die Führungsrolle seiner Karawane gedrückt worden und, nun… er wirkte in der Rolle nicht wirklich komfortabel, milde gesagt. Die Idee war vermutlich, dass er da noch reinwachsen würde, aber bis dahin hatte er wohl auch eine Last auf seinen Schultern mit der er nur begrenzt umgehen konnte.

Wobei die Vulpera natürlich noch gewisse Strukturen und Traditionen mitbrachten, die gewisse Dinge etwas leichter machten. Asra hatte seinen Karawanenrat, der mit ihm die wichtigen Entscheidungen traf und die Aufgaben der verschiedenen Rollen in ihrer Karawane schienen schon lange recht gut definiert. Und wer mit so einer Gruppe in Vol’dun erprobt war, der war wohl auch in der Lage mildere und sicherere Länder zu überleben. Das hatte Nevex nun nicht. Jede Tradition musste neu entwickelt werden und stützende Führungsstrukturen mussten sich erst etablieren. Und das konnte er auch garnicht wirklich versuchen, bevor man nun bereits unterwegs war. Aber es war… nun, in gewissem Maß eben furchterregend in seinem Ausmaß. Und es half wirklich nicht, dass sich als erstes Reiseziel der Dämmerwald heraus zu arbeiten schoen, bei dem er nur Erfahrungen mit gefährlichen Katakomben, irren Nekromanten, Wildworgen und Leerendienern hatte.

Er legte das Buch beiseite und erhob sich kopfschüttelnd. Das waren entschieden die falschen Gedanken. Ein Schritt nach dem anderen, er hatte schon so viel geschafft und wenn es einmal stabil angefangen hätte sollte es ja eigentlich von selber laufen. Es würde sich schon zeigen wer für was geeignet wäre, und aus Fehlern kann man lernen, soll man lernen, muss man lernen. Und die meisten Fehler konnte man überleben. Die meisten…
Wieder schüttelte er den Kopf und verlies die Lesestube. Der kleine Holzwagen, den er gekauft hatte nahm langsam Gestalt an. Kleinere Schwachstellen hatte er teils ausgebessert, teils ausbessern lassen und Belichtung und sogar ein wenig Dekoration hatte er schon im inneren. Er hatte es ausprobiert und die Bücherkiste würde problemlos rein passen und er würde auch neben einer Schlafrolle noch Platz für einige Kisten voller Lebensnotwendigkeiten haben. Und Sorcha wollte ihn bei der Zugtierauswahl unterstützen, aber nach seinen eigenen Nachforschungen machten Maultiere wohl am meisten Sinn für ihn. Und er musste mal einen Techniker nach Federungen an den Achsen fragen. Er hatte gehört, dass das die Belastung des Wagens enorm verringern könnte und… nun, es sollte ja langfristig sein, nicht?

Er nickte leicht. Er kam langsam an das Ende seiner Möglichkeiten hier, aber es gab noch Details zu regeln. Viele Details, aber… nun, viele von denen konnte man vermutlich auch auslassen. Hoffentlich. Und dann nachher hoffentlich nicht dumm dastehen, nachdem es schief gegangen war, weil man sich nicht die nötige Zeit und Mühe gegönnt hat. Und wenn nicht… würde man auch klarkommen. Es waren nur Sachen, nicht? Außer dem Inhalt der Bücherkiste war alles leicht genug ersetzt, wenn man nur Münzen hatte… Oh, und natürlich die Leute. Die Leute waren nicht ersetzbar. Gefährdet, aber jeder einzelne unersetzbar. Aber auch dieser Gedankengang führte nirgendwo hin. Wieder schüttelte er den Kopf. Genug gebrütet, er brauchte einen Spaziergang. Und Leute, Leute waren eine großartige Abwechslung. Immer wieder.

…in diesem Sinne sollte er wohl dringend ein Treffen der Karawane einberufen. Es gab immernoch welche, die sich gegenseitig garnicht kannten…

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