[A-RP] Adler von Arathor / die Mark Hohenwacht


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"Hohenwacht. Festung und Land am Ende der Welt, gelegen an der Grenze zum Alteractal, im Nordwesten der Arathiberge. Es ist ein raues Land - ein weitläufiges Tal, gelegen zwischen zerklüfteten Bergen, in hügeligen Lagen durchschnitten vom kleinen Fluss Hohensporn, der den nördlichen Gipfeln entspringt.

Die Bewohner der Mark sind ein stolzer, hartgesottener Schlag Menschen, der sich selbst Stromic, nach ihrem Land Arathi, oder einfach Hochländer nennt. Meist von bäuerlicher Herkunft geprägt versuchen diese Menschen den großen Taten ihrer Altvorderen gerecht zu werden, von denen die Barden im Herbst und Winter an den Feuern künden. Es sind herzliche Menschen, von bäuerlichem Schlag und mit einem nicht zu verleugnenden Hang zu Raufhandel und Kampfkunst; sie sind ehrlich und stur, und, hat man erst ihre Freundschaft gewonnen, beharrlich treu. Ihre Kultur ist geprägt von den traditionellen Sitten und Gebräuchen ihrer Ahnen und von der langen, alten Geschichte des Königreich Stromgardes.

Die Menschen von Hohenwacht unterstehen seit Alters her dem Haus van Haven, dessen rotes Banner ein aufrechter weißer Drache ziert, und welches stets ein loyaler Vasall der Bergkönige auf dem Thron von Stromgarde war und ist. Es könnte kein passenderes Wappentier sein, welches das Haus vor sich her trägt, denn die adeligen Herren der Mark sind wie ihr Volk von einem stolzen, manchmal hochmütigen wie kämpferischen Geschlecht - mehr Eisen denn flexibler Kupfer, und kaum bereit, das Haupt vor jenen zu neigen, die sie als geringer schätzen denn sich selbst.

Verehrter Reisender, wir heißen Euch in den Landen des Hauses van Haven, der alten Mark Hohenwacht und an unseren Feuern willkommen. Mögen Eure Geschichten und Legenden ein Teil der unseren werden."


Gildentyp:                  Arathisches Adelshaus mit Ländereien
Schwerpunkte:         Adels-RP, Alltagsleben in der Mark, Politik und Kultur,                                       aktuelles Kriegsgeschehen
Völker:                        Menschen, Zwerge, Gnome, Worgen (in Menschengestalt)
Ansprechpartner:    Aeslynn, Rolland
Spielorte:                    Rabenholt, Kielwasser, Sturmschild, Stromgarde

Aldor-Wiki:                 Das Adelshaus van Haven

Discord-Server:         Auf Anfrage




Die Gilde Adler von Arathor ist eine der ältesten aktiven Gilden auf diesem Server. Seit beinahe einem Jahrzehnt bieten wir beständig ein Rollenspielangebot rund um das Thema Adel, Politik und Kampf. Allerdings kommen seit einiger Zeit auch das Thema Kultur und die Auseinandersetzung mit dieser hinzu, da wir die Kultur der Mark Hohenwacht in der Form unterschiedlicher Feste und Feiertage begehen und tiefer in diese Thematik eintauchen. Hierunter fallen unter Anderem die Verbrennung eines Weidenmannes in der Herbstzeit oder auch die Wintersonnenwende.

Seit 2013 haben wir zudem die jährliche und stetig wachsende Wollmesse als festes Event im Norden der östlichen Königreiche etabliert, die jedes Jahr Mitglieder der Allianz aus allen Winkeln Azeroths anlockt.

Unser Primärfokus liegt auf dem Bespielen des "Haus van Haven", welches sich als Grenzwächer des Königreichs Stromgarde versteht und dem König, Danath Trollbane, treu ergeben ist. Seit Beginn des Addons BfA ist es zudem abermals ein (wenn auch widerstrebender) Teil der Allianz. Die Tradition des Hauses geht weit in die Vergangenheit und die Mark wie auch ihre Bewohner blicken auf eine reiche Geschichte zurück.
Die Grundeinstellung des Hauses basiert auf den ritterlichen Tugenden: Ehre, Tapferkeit, Gehorsam gegenüber dem Lehnsherren und unabdingbare Disziplin.
Das Leben in einer abgeschiedenen Bergregion bedingt die raue, bisweilen ruppige, aber stets aufrechte und geradlinige Art ihrer Bewohner, welche harte Arbeit und kriegerisches Geschick weitaus mehr achten als Titel und höfische Umgangsformen. Die Untertanen des Hauses van Haven, die sich selbst Freisassen nennen, sind keine Leibeigenen, aber steuer- und wehrpflichtig, sie bestehen zum größten Teil aus Bauern, Holz- und Handarbeitern.
Ein stehendes Heer bestitzt die Mark nicht, das Haus von Haven unterhält eine Garde, zudem gibt es eine ständige Grenzwacht. Die Speerspitze der märkischen Truppen ist ihre Reiterei.
Die Wirtschaft der Mark basiert auf Landwirtschaft, Rohstoffen, Handwerk und Handel; die traditionelle und überregional bekannte Wollmesse, zu der die Bauern ihre Schafe zur Hohenwacht treiben und Händler aus allen Königreichen in die Mark reisen, ist dabei ein wichtiger Einnahmequell
Es ist unser Anliegen, dieses Adelshaus mit Familienmitgliedern und Haushalt im RP darzustellen und gleichsam der Mark Hohenwacht Leben einzuhauchen. Im Laufe der Jahre hat sich der Hintergrund ständig erweitert und wir sind in der Lage, einer Fülle von Charakterkonzepten Raum zu bieten.
Mehr Informationen zu unserem Konzept findet ihr hier.



Die Adler verstehen sich als reine RP Gilde und setzen ihren Fokus primär auf das gemeinsame Rollenspiel. Das Spiel fernab eines großen RP Hubs lebt von Eigeninitiative und Eigenständigkeit. Die Gildenleitung kann nicht jeden Abend der Woche mit spannenden Events füllen oder dauerhafte Plots bieten, so werden z.B. Trainingseinheiten, Abende im Weilergasthaus, Tagesausflüge, Miniplots oder die berüchtigten Strickabende der Hofdamen durch jeden initiiert, der Zeit und Muße dafür findet. Wir bieten viele Möglichkeiten, sich einzubringen und unterstützen unsere Mitglieder dabei.
Trotz des Primärfokus auf das Rollenspiel ist natürlich der restliche Aspekt des Spieles alles andere als verpöhnt, so gehen wir in gemeinsam Warfronts, machen PVP, laufen Instanzen oder questen zusammen. Gerade während eines Plots oder Events bitten wir allerdings darum, den Pirämrfokus auf das gemeinsame Rollenspiel zu legen und die restlichen Spielinhalte hinten anzustellen.
Aktueller Hauptspielort ist die Mark Hohenwacht, insbesondere die Festung ( ooc: Rabenholt), wir begeben uns aber für kleine und größere Plots immer wieder in die nahen und fernen Weiten Azeroths, in naher Zukunft wird zudem vermehrt Stromgarde in den Fokus unseres Rollenspiels rücken.



Der Stammsitz und das Lehen des Hauses ist die Markgrafschaft Hohenwacht, von ihr leitet sich der Beiname des Hauses als „Wächter der Mark“ ab. Hohenwacht ist an den äußeren Grenzen des alten Königreiches von Stromgarde gelegen, ein wenig nördlich des Thoradinwalls, im Hügelland und am Fuße der Berge, die die Königreiche Stromgarde und das verfallene Königreich von Alterac trennen.
Die Mark Hohenwacht umfasst große Ländereien, ist jedoch dank der langen Winter und des rauen Klimas des Hochlandes oftmals nicht sonderlich fruchtbar. In weiten Teilen besteht sie aus einer welligen Hügellandschaft, die den Großteil ihres Gebietes ausmacht. Das Land ist alles in allem grüner als die Hochebene von Stromgarde, und etwas bewaldeter. Im Großen und Ganzen aber ist der Bestand an Bäumen weit geringer als im nördlichen Königreich von Lordaeron oder im Königreich Sturmwind.
Die Mark selbst wird im Westen vom kleinen Fluss Hohensporn durchschnitten, an den sich im Westen raues, schroffes Grenzland anschließt, während sich am Ostufer Marschland befindet, welches den Sümpfen seiner Ufer abgetrotzt wurde. An die Marschen schließt sich ein Hügelland an, in welchem sich auch Weiler und Burg Hohenwacht befinden. Im Osten geht das Hügelland in hohe Bergspitzen über, angehörig dem Gebirge, welches das Hochland von Arathi einschließt. Im Südwesten, inmitten der Baronie Schwertbach findet sich ein großes Stück zusammenhängenden Waldes, der markgräfliche Forst.





Aktuell empfehlen wir, insbesondere, wenn ihr einen Charakter mit einem Hintergrund der Mark spielen wollt, sich direkt ingame mit Aeslynn / Aysling in Verbindung zu setzen. Eine Liste möglicher Konzepte findet ihr hier. Gerne geben wir Feedback und Hilfestellung, eine Anfängerbetreuung ist ebenfalls möglich.
Zu guter Letzt laden wir euch dann für einen Abend (oder mehr) ins Rollenspiel ein, wo es die Gelegenheit gibt, sich ausführlich zu beschnuppern.



Selbst der hohe Norden mit all seinen Wundern wäre ohne unsere Freunde und unsere Partnergilden nur halb so schön und von der großen weiten Welt wollen wir gar nicht erst reden. An dieser Stelle ein herzliches Danke an alle, die unser Spiel immer wieder bereichern.

Haus Hekate
Von gemeinsamen Kriegsanstrengungen über Turnierbegegnungen bis hin zu fröhlichem Gelage - Drache und Schlange pflegen seit Jahren ein Bündnis.
Foxworth Company
Die Adler und die Company pflegen gute Beziehungen. Kein Wunder, so sind doch einige prominente Mitglieder Freunde des Hauses.
Dämmerwacht
Noch immer weilt Lady Anna von Darrow, die Herrin der Dämmerwacht, als Ehrengast auf der Hohenwacht.
Magiersanktum Sturmwind
Von freundschaftlicher Rivalität beim Zauberpokal hin zu wahrer Freundschaft zwischen Mitgliedern der Akademie und des Hauses, besiegelt durch die Ausbildung der jungen Prinzessin Melinda in Sturmwind.
Smaragdzirkel
Mitglieder des Zirkels besuchten im letzten Jahr als Ehrengäste die Wollmesse, gleichsam durfte das Haus mit ihnen gemeinsam den Regentanz begehen.
Kal Delar
Die Adler und Kal Delar sind durch die Freundschaft zweier Mitglieder verbunden.
Flammenhort
Ob Reiseführer zur Wollmesse oder Verbündete im Krieg - die Adler und der Flammenhort blicken auf eine lange Partnerschaft zurück.
Tränen des Adlers
Der in Eisenschmiede ansässige Söldnerhaufen stand der Hohenwacht in Stromgarde als geschätzte Unterstützung der Truppen zur Seite.
Militär Eisenschmiede
Die Adler und das Militär Eisenschmiede stritten Seite an Seite während der Eroberung Stromgardes.
Khaz Mogoth
Ob herzliche Gastgeber in Thelsamar oder furchtlose Kameraden vor Stromgarde - die Alder schätzen die Zwergengemeinde sehr.
Donnergreifenklan
Die Mark und der Klan sind in gewisserweise Nachbarn, wenn man den Begriff nur weit genug fasst. Auch die Donnergreifen waren Teil der Eroberung Stromgardes.
Das Leuchtfeuer
Die Einheit der 7. Legion war ebenfalls essentieller Teil der Eroberung Stromgardes und stand der Mark tapfer zur Seite.


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Die Gilde macht eine Pause!

Trotzdem gibt es auch 2020 eine Wollmesse!

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Um einen tieferen Einblick in den über Jahre gewachsenen Hintergrund der Mark Hohenwacht zu bieten, sollen hier die "Spotlights" aus dem alten Gildenthread Platz finden - Texte über Orte in der Mark, über Familien, Vasallen, Clans und Geschichte.

Thaelin der Ältere und seine Gefolgsleute kamen vor zwei Generationen (was bei Zwergen natürlich eine gewisse Zeitspanne ist!) als eine Expedition von Drachenjägern (Beispiel: Die Drachenjäger in Warcraft 3) in die Mark Hohenwacht. Diese Expedition stammte aus Khaz Modan und gehörte dem Bronzebart Clan an, und zu ihr gehörten nicht nur die Jäger selbst, sondern in Teilen auch ihre Familien und einige Prospektoren. Nach dem Erfolg ihrer Jagd, in deren Rahmen sie den blauen Drachen Edregos zur Strecke brachten und seinen Hort plünderten stießen die Prospektoren in der Nähe des nun leeren Horts auf reiche Adern an Eisen- und Kupfererz. Wohlhabend durch die Plünderung des Horts ließen die Zwerge den menschlichen Herren dieses Gebiets Teile ihrer Beute zukommen und erhielten im Gegenzug das Recht, sich niederzulassen und die Erzreichtümer in den Bergen an der Westgrenze der Nordwestmarken auszubeuten.

In heutiger Zeit wird die Sippe Thaelins von dessen Sohn, Thaelin dem Jüngeren geleitet, der wiederum selbst einige Söhne und Töchter hat. Die Bronzebartzwerge haben ihre Stollen tief ins Erdreich getrieben, und sind für einen Großteil des Abbaus der natürlichen Rohstoffe in der Mark verantwortlich. Nominell Untertanen des Barons der Baronie Nordwestmarken, werden die Zwerge von Thaelins Sippe oft als "Herren im Berg" in ihrer steinernen Wohnhalle als kleinere "Adelige" im eigenen Recht gesehen, und von den umlebenden Menschen um Schutz und Rat ersucht.

Auch während der Invasion der Legion, die gerade die Baronie Nordwestmarken hart traf, spielten die Zwerge eine wichtige Rolle: Sie verbarrikadierten sich in ihren Stollen und der Halle Erzhold, und trotzten den Angriffen der Dämonen, während das Umland um sie herum verwüstete. Auch ließen sie die umlebenden freien Bauern zum Schutz in ihr Hab und Gut ein, was die Beziehungen zwischen ihnen und den Menschen weiter verbesserte, wenn auch die Invasion selbst ihren Blutzoll unter den Männern und Frauen forderte, als die Legion versuchte, die Tunnel unter dem Berg zu erstürmen.

Zu den Mitgliedern von Thaelins Sippe gehören gewiefte Bergleute, einige Schmiede und kunstvolle Steinmetze. Die Trennung von der lieben Verwandtschaft in Khaz Modan indes hat dazu geführt, dass sich einige ältere Traditionen gut erhielten (etwa ein vehementer Groll gegen den Dunkeleisen Clan) und sich andere, neue entwickelten.
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[Dritter Platzhalter dank Kantras!]

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Der Beitrag da Oben sieht richtig richtig gut aus o.o

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Nachdem das vorläufige Ende der großen Bearbeitung erreicht ist, schieben wir das ganze Ding noch einmal an die Spitze! Und möchten noch einmal ein großes Dankeschön der gesamten Gilde an Ysaac richten, den ganzen Beitrag und Thread erstellt und gestaltet zu haben!

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Auf weitere Zusammenarbeit und spaßiges Plotten!

Aar-don’sha, ki kahl’dos -
Vy’luun

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Um einen besseren Einblick in den Hintergrund der Gilde zu bieten, gibt es nun erneut die Spotlights aus dem alten thread. Den Anfang macht diese Woche Thaelins Sippe, die kleine Gemeinde Bronzebärte, die sich dereinst nach Norden aufmachte, um einen Drachen zu erschlagen.

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Uns wurde exklusiv der neue Ladescreen für das überarbeitete Arathibecken zugespielt.

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Haha, der olle Goldenboi hat es auf´s Titelbild geschafft!
Da fliegen feucht fröhlich die arathischen Damenhöschen, kek.

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Als die Sonne sich über den Dächern des Weilers erhebt, hört man bereits Hämmern am Anschlagbrett und laute Rufe.

Was bereits in der Nacht schon durch Erzählungen und Gerüchte in der Taverne und den Gassen des Weilers seinen Weg in die Köpfe und Herzen der Menschen fand, wird an diesem frühen Morgen zur harten Wahrheit.

Das Schreiben wird in jedes Dorf, jeden Hof und überall in der Markgrafschaft Hohenwacht verteilt.

Es wird wie folgt verkündet:

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Wenn das Forum partout nicht so will wie ich!

Egal!

Die Adler sind in Stromgarde, schaut vorbei!

#unkreativerpush

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Es war absolut nicht einfach gewesen, zurück in die Mark zu kommen. Überall waren Hordepatrouillen zu fürchten gewesen, und ganze zwei mal wäre sie fast von ihnen erwischt worden. Auch der Hauptpass zurück in die Mark war keine echte Möglichkeit zum Rückweg, und deshalb war sie Schleichpfade durch das Gebirge angewiesen gewesen. Des Nächtens fast erfroren, hatte ihr Streitross, “Prinzessin von Strom” nicht so viel Glück. Des Morgens lag es stocksteif da - und ohne Zweifel tot. Ein Ruck war durch die Lady von Hohenwacht gegangen - viele gemeinsame Kämpfe hatten die beiden durchlebt, und nun war sie fort - und die andere Hälfte des ungleichen Paares noch da. Viel Zeit war nicht gewesen, doch sie hatte sich vom treuen Schlachtross verabschiedet, ehe sie es - und gute Teile ihrer Rationen, die sie Bauern in der Umgebung von Stromgarde abgehandelt hatte - auf dem eiskalten Vorsprung zurückließ.
Endlich, nach einer weiteren Tagesreise durch die Dunkelheit des markgräflichen Forstes war sie in ihrer eigenen Baronie angekommen, der Baronie Schwertbach.
So überrascht das wenige Personal der Schwerthall über die rasche Rückkehr ihrer Herrin war - zumal in solch einem Zustand - so sehr hatten sich ihre beiden ältesten Kinder Aethelwulf und Aldeera gefreut.
Sie selbst hatte sich nur einen Tag Rast gegönnt, oder besser, nur eine Nacht. Sie würden sicher bald nach ihr suchen, und einer der ersten Orte, an dem man das tun würde, würde Schwertbach sein.
So weckte sie in aller Frühe ihre beiden Kinder, kleidete sie sorgsam ein, machte ihnen Rucksäcke fertig und musste doch an die beiden jüngeren Zwillinge denken, die auf Hohenwacht geblieben waren und bleiben würden.
Sie selbst zog Schuppenpanzer unter einer weiteren Lage Pelz an, dazu einen Pelzumhang mit schwerer Kapuze. Sie rüstete sich dazu mit Stoßspeer und Rundschild, und nahm selbst noch einen Rucksack mit, der mit Proviant bestückt wurde.

Als die Wintersonne noch kaum aufgegangen war, machten die drei - Mutter, Sohn und Tochter - sich auf den Weg durch die spätwinterliche Mark. Die Kinder wurden rasch maulig, aber immer wieder schaffte sie es, die beiden zu motivieren. Allerdings mussten sie oft Pausen einlegen, und ein jedes mal wollten die Kinder zu essen und zu trinken.
Es ging langsamer voran, als es ihr lieb gewesen wäre. Und während der Pausen blickte sie sich oft aufmerksam um, horchte in die Geräusche von Wald und Land - Waren das nicht Hufen? Das Wiehern eines Pferdes? Die Stimmen von Wildhütern oder Soldaten, die man ausgesandt hatte?
Von allem aber am bedrohlichsten war der Blick auf die noch fernen Gipfel im Osten - von denen der kalte Wind den Schnee in Schleiern heruntertrug. Dort oben, tief in den Bergen, lebten die Bergmenschen, die Clansleute, die sich eine ursprüngliche Lebensform bewahrt hatten.

Und dort war ihr Ziel.

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In der Nacht war das Geheul näher gekommen, bis es schließlich so nah war, dass man die gelben, reflektierenden Augen im Dunkel ausmachen konnte. Nun war das Rudel Wölfe zum Angriff übergegangen, und alles, was ihr geblieben war, war ihre Kinder hinter sich gegen den Felssims zu drängen, und sich selbst davor. Den Schild eng gegen den Körper gepresst, den Speer zum Stoß erhoben war sie auf einen weiteren Angriff vorbereitet, während das Rudel weiter knurrend und Angriffsgebährden zeigend um sie herumschweifte. Eines seiner etwas tollkühneren Mitglieder hatte sie mit einem Stoß in die Brust zu Fall gebracht, als der Wolf nach vorne stieß - zu früh - und schnappte.
Immer wieder fielen ihre Augen in die Augen des Wolfes, der am nächsten war, als sie jede Bewegung der nächtlichen Jäger mit verfolgte. Hinter ihr weinten ihre Kinder.
Lange würde das nicht mehr gut gehen, und bald würde das Rudel Mut zu einem gemeinsamen, geballten Angriff finden. Und dann würde sie vermutlich überwältigt werden.
Mit einem schweren Schnaufen verdrängte sie den Gedanken daran - gerade rechtzeitig - denn unter einem aufheulen ging der Leitwolf zum Angriff über, dessen Sprung sie gerade eben mit dem Schild abzuwehren vermochte. Der stoß, den sie dem Tier nachschickte ging knapp über ihm ins Leere, doch jetzt waren sie über ihr. Mit der Kraft einer Berserkerin und dem schieren Instinkt einer Mutter setzte sie sich zur Wehr.
Und während sie es noch vermochte, eines der Tiere schwer zu verletzen, hatte nun eines sie an der Wade gepackt und fixierte sie, während ein anderes in ihren Waffenarm biss und sie herunterzog. Die Zähne kamen nicht durch den Schuppenpanzer, doch die schiere Kraft zwang sie langsam auf ein Knie herunter. Ein verzweifelter Hieb mit dem Schild, der eines der Tiere noch einmal vertrieb, dann brach sie schließlich auf die Knie ein, den Kampf verloren gebend und den Blick zum winterkalten Mond der Berge wendend.
Sich langsam dem Schicksal ergebend, rauschte das Blut in ihren Ohren, und das Knurren der Wölfe ging neben dem eigenen Atem unter. Ein stechender Schmerz, als der Wolf hinter ihr das Leder an ihren Beinen zerfetzte und in die Haut und das Fleisch eindrang…
Und ein Winseln. Und mit einem male Freiheit… der Blick schweifte wieder vom Mond herunter, als sie sich wie in Trance auf die Beine kämpfte und sah, wie ein weiterer Wolf mit dem Tode kämpfend auf dem Boden lag, ein Wurfspeer der aus seiner Flanke ragte. Der Rest des Rudels zog sich in den lichten Föhrenwald zurück, der für diese Gebirgsregion so üblich war.

Und da waren sie, im blassen Mondschein: Man konnte sie zunächst für Ahnen halten, für die erwachten Geister des Landes selbst, in ihren weißen Pelzmänteln und den Kapuzen. Auf der Kuppe standen sie, die Wurfspeere in den Händen, auf die fremden Besucher herunter blickend. Vorsichtig. Misstrauisch. Schließlich traute sich einer von ihnen hervor, als die Lady von Hohenwacht vor Schmerzen wieder auf das Knie herunterbrach.

"Ihr gehört hier nicht her. Wir bringen euch zu unserem Chief."

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Die Reise zum Dorf der Bärengeborenen war für sie eine einzige Tortur gewesen. Das Bein brannte wie Feuer, und ihre Glieder schmerzten von dem zähen, langen Kampf mit dem Wolfsrudel zuvor. Sie taumelte den Bergmenschen mehr hinterher, als dass sie wirklich lief.
Immerhin hatten sie die Kinder auf die breiten Rücken genommen, so dass sie diese nich noch hinter sich herschleifen musste. Das leise greinen hatte bald aufgehört, und sie war sich sicher, dass die beiden nun schliefen - sie hoffte es.
Erst, als der Morgen langsam graute, schälten sich eine breite Palisade, ein flacher, gefrorener Loch und hinter der Palisade viele kleine, gedrungene Hütten aus dem Föhrenwald. Aus den kleinen Schornsteinen schälte sich Rauch in den wintergrauen Himmel, doch noch war auch hier alles, bis auf den großen Platz in der Mitte, woch auch die Halle des Chiefs war, mit Schnee bedeckt.
Allerlei Nutztiere liefen zwischen den Hütten herum, von Hühnern über Ziegen bis hin zu Schweinen. Auch legten sich viele neugierige, und mit eben dem weißen Pelz bedeckte Blicke auf die Neuankömmlinge.
Aelendra hatte keinen Blick für sie. Ihre Retter brachten sie in eine der Hütten, in denen es nicht warm, aber angenehm war. Auf dem Boden waren Felle ausgebreitet, und die Bergmenschen hießen sie, sich auszuruhen.
Man musste es ihr nicht zwei mal sagen. Nicht einmal die Kraft ihre Stiefel auszuziehen hatte sie noch. Sie fiel wie tot auf die Felle, und neben ihr sanken ihre Kinder nieder, die sich ebenso todmüde an ihre Mutter kuschelten.
Mitten am Tage sanken sie so in einen tiefen, traumlosen Schlaf.

Erst, als die Sonne schon wieder sank, wurden sie geweckt. Krüge mit Wasser standen bereit, und sie trank gierig eine Schlücke - Ihre Kinder taten es ihr gleich. Später dann, wurde die Lady Aelendra aus der Hütte zur Halle des Chiefs geführt. Ihre Kinder blieben mit anderen Kindern aus dem Dorf und zwei Frauen zurück.
So war sie für einen Moment besorgt gewesen, aber es war auch klar, dass sie kaum in der Position war, ihren Gastgebern etwas abzuschlagen.

Die Halle des Chiefs war tatsächlich angenehm beheizt. Dicke Teppiche lagen auf, zwei lange Tafeln zogen sich der Länge nach durch sie hindurch. Die Bergmenschen hatten das Innere der Halle mit Rundschilden, gekreuzten Waffen und auch den Skalpen und Hauern von Trollen geschmückt.
Fast schon heimelig glimmten kleine Feuer in Kohlepfannen, die an den Rändern der Halle aufgestellt waren.
Neugierig und skeptisch fielen die Blicke der ersten Krieger des Chiefs auf die blonde Frau, die in die Halle geführt wurde, und doch wie eine Kriegerin angetan war. Wortlos schritt sie zwischen ihnen hindurch, und legte den Blick schließlich auf das Ende der Halle, wo erhöht auf seinem Throne…
Nicht der alte Chief der Bärengeborenen seinen Platz gefunden hatte. Der Mann der dort saß - sie kannte ihn aus Hohenwacht. Es war Uhtred Bärengeboren, der älteste Sohn des eigentlichen Chiefs. Uhtred war ein imposanter Mann. Eine fassartige Brut, die sich unter jedem Atemzug hebte und senkte. Er selbst trug nicht die weißen Pelzmäntel seiner Männer und Frauen, sondern eine lederne Brünne, die durch den Pelzenen Mantel abgerundet wurde… auf der Schulter ruhte der Kopf eines Schwarzbären, auf der anderen Seite die Pranke. Das Gesicht war ein wenig grob, aber markant, und von einem fast schwarzen Bart geziert. Die Augen waren von eher heller, blauer Farbe und wurden von einem langen Schopf von Haaren in derselben Farbe des Bartes umrahmt. Der Mann hatte sich in “seinem” Thron auf einen der kräftigen Arme gelehnt, und massierte sein Kinn mit der anderen Hand, als er die Lady von Hohenwacht durchaus interessiert musterte.
Ruhig lehnte an den Thron ein Claymore, ein großer zweihänder mit Fehlschärfe, der Aelendras Blick einen Moment lang anzog. Schließlich aber richtete sie den Blick wieder auf Uhtred. Sie neigte das Haupt nur kurz, denn eine zu tiefe Verneigung betrachteten die Bergmenschen als Schwäche.

"Die Ahnen mit euch, Prinz Uhtred." Schnitt ihre Stimme durch die Halle. Sie bemühte sich, die Anstrengung zu verbergen.
Der genannte lehnte sich ein wenig vor, und schüttelte das Haupt, dass einige der dunkelbraunen locken leicht hin und her schwangen.
"Es ist Chief Uhtred, Prinzessin von Hohenwacht." Ein Raunen kam unter den ersten Kriegern der Bärengeborenen auf. Man hatte sie offenbar wirklich nicht erkannt, doch am Wort ihres Anführers zweifelten sie keine Sekunde.
"Vater ist tot. Willkommen in den Bergen, und bei meinem Clan."

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Wie rollender Donner stoben die Hufe des rabenschwarzes Hengstes durch das grüne Gras des Arathihochlands, als die Sonne sich schon begann unter blutrotem Scheinen hinter dem Horizont zu verschwinden und sich zu neigen. Mit ihrem eigenen, wehenden Haar saß Elizabeth im Sattel ihres Hengsts, von dem sie wusste, wie sehr sie ihn an seine Grenzen trieb. Die Pausen waren zu kurz und die Art zu reiten zu schnell, lange würde der Hengst nicht mehr durchhalten, und sie wusste es. Als dieser Gedanke durch ihren Kopf schoss, ließ sie den Hengst augenblicklich bremsen und langsam in den Schritt auslaufen, während sie die Zügel losließ, die sie in ihren verkrampften Händen gehalten hatte. Sie rieb sich mit beiden Händen über das Gesicht, unter den Augen Augenringe tragend und gleichzeitig eine trockene Zunge im Hals spürend. „So kann das nicht weitergehen.“ Murmelte sie bei sich und schüttelte den Kopf. Wo genau sie im Hochland war? Sie konnte es nicht genau sagen, irgendwo am Rande der Berge nach Norden in die Mark Hohenwacht, aber eine genaue Positionsangabe war hier ohnehin nicht sinnvoll. Sie wusste, wenn sie nach Süden ritt würde sie die Königsstraße wiederfinden und ihr zurückfolgen können, wenn sie den Wunsch haben sollte. Doch das war noch nicht die Zeit dazu, sie hatte noch bisher kaum eine Spur gefunden und die, die sie hatte, war schwach und schon Tage alt. Zwar war sie zuversichtlich, dass es die richtige Spur war, allerdings wich sie ab von dem Wege zum Drachenfeuerpass in die Mark Hohenwacht und der Grund, dem sie folgte wurde zunehmend steiniger und härter, die Spuren wurden vermutlich nicht lange mehr anhalten können, ehe sie aufgrund des Bodens einfach verschwanden. Dennoch schwang sich die Herrin von Drakkenfall aus dem Sattel und ging in die Hocke, während der schwarze Anastasius nur den Kopf nach oben warf und schnaubte. Er mochte erschöpft sein von der harten Gangart, die ihm seine Reiterin hatte angedeihen lassen, aber er war noch immer stolz und wäre er ein Mensch gewesen, hätte er dies vermutlich nie zugegeben.

Ihre Finger fuhren die Umrisse der Spuren entlang, die sie vor sich im Boden fand. Die Größe der Füße passte zu einem Menschen, allerdings keinem Menschen mit Panzerstiefeln oder einem übermäßig großen Gewicht. Wer auch immer hier gegangen war, hatte keine Rüstung getragen und hatte es zwar eilig gehabt, aber war nicht gerannt, dafür sprach der Abstand der Fußspuren zueinander. Das Geschlecht so zu bestimmen war freilich schwer, aber dass jemand hier an den Grenzen vorbei geschlichen war, war bereits verdächtig für sich. Aber einen Beweis hatte sie damit nicht, und dass die Horde in diesen Gebieten herumschlich und bereits Patrouillen in diesem Teil des gesamten Hochlandes streifen lassen konnte auf dem Rücken ihrer Wölfe, machte es nicht einfacher. Freilich war es nicht schwer für sie, die sie Jahre der Erfahrung in feindlichem Territorium hatte, ihnen auszuweichen aber das Muster machte es schwer Raum in die Richtung zu gewinnen, in die sie musste.

Letztendlich seufzte sie aus und schüttelte den Kopf, während sie den Kopf in den Nacken legte und die Augen schloss. Sie war seit Tagen unterwegs und auch wenn sie eine Spur hatte, so war sie zu langsam. Allerdings war das nicht genug, so konnte sie keine Meldung machen, wie sie beschloss. Mit schnellen Bewegungen zog sie ihren Handschuh von der Hand und legte die Finger in den Mund, einen langen und melodischen, wenngleich etwas schrillen, Pfiff ausstoßend. Mit einem wilden Schrei eines Falken wurde ihr Pfiff beantwortet und ehe sie sich versah, rauschten aus dem Himmel zwei weiße Schwingen herab, deren Träger sich auf ihrem Arm niederließ, den sie gerade gehoben hatte. Die intelligenten Augen des Gerfalken besahen sie neugierig und scharf, als könnten sie tief in die menschliche Seele blicken. „Valor, mein Freund. Ich brauche deine Hilfe.“ Sprach sie mit ruhigen Worten und einem leichten Lächeln auf den Lippen. Sie wusste nicht wie, aber der Falke schien in der Lage jedes ihr Worte zu verstehen. Auf der anderen Seite hatte sie schon immer eine innigere Verbindung zu den Kreaturen des Himmels gehabt, so schob sie den Gedanken beiseite. „Führe mich, mein geflügelter Gefährte. Soweit wir gehen können und noch Licht haben, sollten wir gehen. Die Jagd ist noch nicht vorbei.“

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Kalt war die frische Luft, die vom Alteracgebirge kam. Der Habicht schien in der Luft auf der Stelle zu hängen, seine Schwingen gespannt und bereit. Die schneeweißen Wolken gingen farblich in ein zunehmendes dunkler werdendes Grau über, zukünftigen Regen verheißend. Doch es regnete nicht. Lediglich die erhöhte Luftfeuchtigkeit, gepaart mit der Frische und jenem Wind waren Boten, die Kunde von einem bevorzustehenden Unwetter ablegten. Die gelben Pupillen des Greifvogels bewegten sich, als der Schnabel aufgerissen und ein schriller Schrei ausgestoßen wurde, gleich einem Pfeifton. Die Wolkendecke wurde durchstoßen, als das Tier die Schwingen anlegte und das Gefieder sich durch die Geschwindigkeit wie Schuppen wirkte. Das Raubtier stürzte sich im steilen Sturzflug hinab, während sich die grünen Weiten Arathis sichtbar wurden.

Grünes, saftiges Gras, nicht allzu lang zog sich über eine von Hügeln bedeckte und Gebirgszügen umrahmte Landschaft. Hellgraue Felsen lugten hier und da hervor, während die Wolkendecke am Horizont in den kalten Bergen des Nordens zu versinken schien. Der Winkel des Sinkfluges wurde geändert, als der Habicht einen Halbbogen flog und in etwa 100 Meter Höhe die relativ gerade verlaufende alte Hauptstraße, vom Westen ins Hillsbrad kommend, nach Osten folgte. Grün wich weißem Stein, als sich Stromgarde in der Kühle des sich enden wollenden Winters und beginnenden frischen Frühlings präsentierte. Kleine Punkte bewegten sich auf den Türmen und Zinnen der Mauern, während das Wuseln innerhalb der Stadt einem Ameisenhaufen glich, der aus der objektiven Ferne wie inszeniert wirkte. Mit den Flügeln schlagend nahm der Vogel wieder an Flughöhe zu und segelte weiter über den Kreis der Erdbindung in Richtung Nordosten. Die weißlich kühle Sonne schien matt durch die Wolkendecke zu scheinen und eine gedämpfte Umgebung zu produzieren, während sich gegen zunehmenden Abend eine Spannung aufzuladen schien. Als stünde die unmittelbare Entladung einer großen Energie bevor, flog nicht nur der Habicht tiefer, sondern mit ihm auch vereinzelte andere Vögel. Der zunehmende Wind verursachte durch das bewegende Gras unterschiedliche Muster in der grünen Landschaft, die am Ende von Rauch gekennzeichnet war. Wie eine graue Säule hing dort aufsteigender Rauch, beinahe so, als würde die Zeit stillstehen. Die Krallen des Tieres landeten elegant auf dem von Rinde befreiten Baumastes, von dem aus das Tier mit schiefgelegtem Kopf das Tal unter sich musterte, dass sich in die Landschaft schnitt.

Es war eine Senke, ein verbreitetes Tal in der hügeligen Ebene von Strom und die von der Ferne als einzelne Rauchsäule wahrnehmbare Besonderheit stellte sich als dutzende Feuer heraus, die da brannten. Viele Ameisen waren dies, von denen der Vogel zu wissen schien, dass die Menschen mit zunehmender Nähe größer waren, als diese Distanz sie vermuten ließ. Erneut wurde der Kopf schief gelegt. Das Rascheln der Blätter im Wind der wenigen Bäume rund um diese Senke wurde von dutzenden, nein, gar hunderten von Stimmen übertönt. Gesang war zu vernehmen, vereinzeltes Gelächter. Viele Menschen waren darunter, gekleidet mit dem gelben Wappenrock von Arathor, ständig stationierte Soldaten im Kampf um das Arathibecken, teilweise außer Dienst, andere wiederum auf Wachposten oder Patrouille. Anders als üblich waren an diesem Abend jedoch die Wappenröcke dieser Truppen. Menschen, Hochelfen, Zwerge, gar einige noch exotischere Lebewesen waren unter ihnen, doch viele auch ähnlich gekleidet. So war das Symbol des Adlers weit vertreten unter den Freisassen und etliche unterschiedliche Fahnen und Banner wehten im Wind, einmal in diese, dann in jene Richtung. Aber es gab auch andere unter ihnen. Jene, die sich dem Tross aus Stromgarde angeschlossen hatten, wohl schon Tage und Wochen dabei waren, vom Krieg gezeichnet. Junge und alte, Männer wie Frauen. Schweigend saßen sie da, teilweise vor den knisternden Feuern oder auch fernab. In Gesellschaft oder alleine. Nachdenklich wirkten sie, in Gedanken versunken. Was vermochten sie zu denken? Es waren leere, tiefe Blicke, die durch die Feuer hindurch starrten. Leere? Angst? Sicherlich auch.

Die Banner spannten sich mit flatterndem Geräusch im Wind der eingebrochenen Dunkelheit, welche die grüne Landschaft in grauschwarze Schatten gehüllt hatte. Der Vogel war längst davongeflogen, wie auch schon viele Ritter, Knappen und andere schlafen gegangen waren. Dunkel war es, sodass die orangeroten bis gelben Feuer, die teilweise schon zu Glut geworden waren, neben der Wärme auch Licht spendeten. Morgen wäre es wohl soweit. Der Tross aus Stromgarde würde zu jenem Bauernhof ziehen, der von den Verlassenen besetzt war. Untote, Mitglieder der Horde. Viele hatten bereits Erfahrungen in früheren Kriegen, andere wiederum waren zum ersten Mal bei einem solchen Unterfangen dabei. Kalt war der Wind, der Feuchtigkeit und Nässe in den Boden und zu den Zelten trieb. Schattenhafte Umrissen, die Lebenden, die dort saßen oder standen. Plötzlich war das Lager, ja, ganz Arathor hell erleuchtet, für einige Sekunden konnte man die blassen Gesichter erkennen, als die Landschaft grauweiß sichtbar wurde. Am Horizont zeichneten sich drei zuckende Blitze ab, die hinter den Gipfeln einzuschlagen schienen. Wohl ereignete sich im Hinterland ein heftiges Unwetter. Genauso plötzlich, wie sich die Pupillen so mancher noch wachen Personen verengt hatten, so weiteten sie sich wieder, als die schwarze Dunkelheit hereinbrach. Eins…zwei….drei….vier….fünf….sechs…sieben…Ein tiefes Donnergrollen folgte aus der Ferne, während der Wind echoartig die beunruhigenden Schallwellen nach Arathi trug. Der Norden war das nächste Ziel. Dem Sturm entgegen.

Um sechs Uhr morgens fiel kein Sonnenstrahl auf jenes Lager, in dem schon sehr viele auf den Beinen waren. Hell wurde es, ja, aber der wolkenverhangene Himmel verschloss jeglichen Sonneneinfall. Kein Habicht war zu sehen und der dunkle untere Rand der Wolken deutete an, dass das Ereignis unmittelbar bevorstand, das die meisten schon erahnt hatten. Keine zwei Stunden später waren es die gelben Arathorwappenröcke, die jene Senke als rechtmäßiges Eigentum des Königreiches von Stromgarde zierten. Ein guter Teil war abgereist, teils beritten, aber zum großen Teil zu Fuß unterwegs. Eine Heerschar an unzähligen Getreuen zog sich als Kolonne, als lange Schlange die Straße nach Norden entlang, an der Speerspitze die Reiterei mit den Kommandanten, gefolgt von der Hauptstreitmacht an Infanterie. Den Abschluss bildete die Artillerie. Ein weiterer Tag, der ganz im Zeichen der Offensive stand. Ein kalter Tropfen traf so manchen auf das freie Genick. Der Wind hatte sich gelegt. Es war ruhig. Spannung lag in der Luft. Gesprochen wurde wenig. Einige atmeten tief durch. So begann es also…

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Dorf der Steinraben, die Berge um das Tal von Hohenwacht, Wochen später

Die Schlacht, oder mehr das Gefecht, waren sehr kurz gewesen. Niemand hatte die Steinraben gewarnt, und als die kampfbereite Horde an Kriegern der Bärengeboren auftauchte, hatten sie nur wenige Minuten Zeit ihre eigenen Krieger zu mobilisieren - nicht einmal die Hälfte war kampfbereit, als die Bärengeboren unter lautem Kriegsgeschrei und Gebrüll die Palisaden stürmten und niederrissen. Jetzt standen die Hütten der Steinraben in Flammen, ihre Banner brannten ebenfalls und knisternd regneten Funken und glühende Asche vom Himmel, mischten sich zu den Schreien der Frauen und Kinder, die von den Kriegern der Bärengeborenen in Gefangenschaft geführt wurden. Während das brennende Dorf noch ausgiebig geplündert wurde, wurden bereits die überlenden Krieger der Steinraben, darunter Tanist, einer der Söhne des nun toten Chiefs, zum Dorfplatz gebracht, wo die Banner von Uhtred Bärengeboren und das persönliche Banner ihrer selbst, Lady Aelendras von Hohenwacht, ein blutiges Herz in dem der aufrechtgehende Drache von Hohenwacht platz fand aufgestellt waren. Unter den Bannern fand sie sich, umringt von den in die Knie gezwungenen Kriegern der Steinraben wieder.

Sie dachte einen Moment daran zurück, wie sie den durchaus beeindruckenden, jungen Chief der Bärengeborenen und sein Gefolge dazu gebracht hatte, ihre Pläne in die Tat umzusetzen. Sie hatte Versprechen abgegeben. Sie hatte versprochen, dass das Tal den wilden Bergmenschen zur Verfügung stehen würde. Sie hatte versprochen, dass Uhtred Bärengeboren hoher Than aller Menschen aus den Bergen werden würde. Und sie hatte ihn mit einem anderen Versprechen gelockt, eines, dass sie bereits eingelöst hatte und dass bei näherer Beschreibung den meisten Menschen die Schamesröte ins Gesicht getrieben hätte.
Und so war es geschehen - Uhtred hatte seine Krieger gesammelt, hatte sein Banner ihrem eigenen zur Seite gestellt, und sie hatten gemeinsam in den vergangenen Wochen fast ein halbes Dutzend der Dörfer der kleineren Stämme auf dieselbe Weise unterworfen. Und immer hatten sich die überlebenden Krieger dem auf diese Weise stetig anschwellenden Heerbann angeschlossen.

Donnernd klang nun die Stimme Uhtred Bärengeborens über Flammen und Geschrei hinweg. Die etwas ungeschlachtene Breitaxt in die Höhe gereckt, schimmerte der Schein der Flammen auf der kruden rüstung und in den dunklen Augen des imposanten Mannes.

"Ihr alle habt ehrenhaft bei der Verteidigung eures Chiefs gekämpft! Doch euer Chief ist gefallen, und mit ihm euer Clan und euer Dorf!" Die Krieger der Steinraben hoben leicht die Köpfe an und betrachteten den sprechenden mit einer Mischung aus Abscheu und Unwille. “Euer Mut soll nicht unbelohnt bleiben!” Die Streitaxt richtete sich dabei auf sie selbst. “Dies ist Lady Aelendra Aeslynn van Haven, Schildmaid von Hohenwacht, und letzte wahre Tochter Bael Hammerhands, unser aller Urahnen!” Die Blicke richteten sich auf sie selbst, doch sie blieb wortlos. Der kalte Bergwind trieb die Wärme der Flammen heran, ließ ihren schweren Pelzumhang leicht wogen, ebenso das farbloser gewordene Haar, dass sie unter dem einfachen Reif nun komplett offen trug.
"Es ist ihr Wille, dass wir ins Tal von Hohenwacht zurückkehren können! Und gemeinsam, Brüder der Berge, werden wir das! Dass wir das Unrecht, dass uns vor vielen Generationen widerfuhr, ausmerzen können! Dass wir eine Zukunft und ein besseres Leben für unsere Weiber und Kinder haben können! Schließt euch uns an!"
Die Krieger blieben für einen Moment sehr still, aber man merkte wie es in ihren Köpfen arbeite. Ein ganzer weiterer Augenblick verstrich, als die Krieger der Bärengeboren ihre Hände um die Griffe ihrer Waffen ballte. Schließlich jedoch stand Tanist, Prinz der Steinraben auf und spuckte zur Seite aus. "Ich tu’s, Uhtred Bärengeboren - verdammter Sohn einer Metze. Der Clan der Steinraben unterwirft sich durch das Recht des Stärkeren, Uhtred und dem Clan der Bärengeboren!"

Die Krieger der Bärengeborenen ließen ihre erhobenen Waffen sinken, als die Steinraben sich langsam erhoben. Einer ihrer Krieger schlug mit der Waffe auf seinen Schild und rief aus: "Auf Chief Uhtred, Herr über alle Menschen der Berge! Auf Aelendra van Haven, Herrin über Berg und Tal, Letzte der van Haven!"

Ein schmales Lächeln kroch über ihre Lippen, als rund herum Waffen in die Luft gestreckt wurden, klapperten und triumphales Geschrei ausbrach. Für einen Moment überdeckte es sogar das Brausen der Flammen und das Knistern der Funken.

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Allez Hop!

Die Wollmesse ist vorüber, aber damit natürlich nicht das Gilden RP von Adler von Arathor!
Und aktuell suchen wir wieder neue Mitglieder, die sich für unser in die Jahre gekommenes, aber keinesfalls überholtes Konzept interessieren. Wir suchen hierbei natürlich vor allem Mitglieder, die viel Motivation und Energie mitbringen, sich in der Gilde einzubringen. Menschen die aus Stromgarde stammen werden mit Kusshand genommen, aber auch andere (Nicht-)menschen dabei keinesfalls ausgeschlossen.
Bevorzugt gesucht werden derweil Ritter, Militärische Konzepte und aller Art Leute, die man zum gemeinen Volk zählen kann, wobei der Hintergrund und das Konzept hierbei offen ist.

Falls ihr es mit uns versuchen wollt, würden wir uns über eine Kontaktaufnahme freuen!

Mit freundlichen Grüßen
Euer Forendrache

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Der Meisternekromant

Kalt wehte der Wind der arathischen Berge um die Nase Rufus Aldebrants. Selbst im Sommer war hier der Pelzumhang nötig, der sich in seiner tiefschwarzen Farbe fest um die eher schmalen Schultern des blassen Mannes schmiegte. Auch im Sommer setzten, bei ungünstigen Winden immer wieder leichte Schneefälle ein, und so war es auch jetzt. Und so zog er sich den breitkrämpigen, gestärkten Hut etwas tiefer in die Stirn. Das lange, fast seidige schwarze Haar klebte im Gesicht und Nacken, feucht geworden und jetzt leicht gefroren. Doch die Aufmerksamkeit der klaren blauen Augen legte sich auf die Gruppe von schwarzen Punkten, die den Gletscher hinauf kam. Er musste nicht lange überlegen, wer diese Leute waren. Späher aus dem Lager des Kriegsherren Uhtred, die die höheren Gebirgsregionen auskundschafteten, nachdem seine… Kreationen das ein oder andere mal mit seinen Kriegern aneinander geraten waren.
Eine kleinere Ablenkung, doch eine, mit der er verfahren musste. Keinesfalls durften die Späher das Lager entdecken, dass er und seine Schülerin aufgeschlagen hatten. Noch weniger durften sie Kunde davon zu ihren Herren bringen. Hier, gefroren im Eis des Gletschers, ruhten sie, nicht allzu tief unter seinen Füßen. Die Vorfahren der Menschen, die den Gletscher hinauf kamen. Abgelegt und gefroren, zu ewiger Ruhe.
Während der Wind an der Robe des Mannes riss, sie um seinen hageren Leib flattern ließ, hob er langsam die Hände an und ballte sie zu Fäusten. Eine zitternde Sensation, als die Kraft der finsteren Magie sich in ihm zu regen begann, feurig wie ein Lindwurm, doch kalt wie Eis zugleich, wie ein sich windender Aal, der sich bald aber in seinem Körper zerstreute. Die dunklen Spiralen, die um seine Hände flirrten kündeten von der alten Macht, die er sich wie so oft zuvor Untertan machte, und ließ seine Stimme über den kalten Gletscher hallen. Es war nun egal, ob die Späher ihn sahen oder hörten … für sie gab es kein Entkommen mehr.

"Erhebt euch! Beugt euch meinem Willen! Dient, wie ihr in eurem Leben euren Herren dientet… nun MIR!"

Der Gletscher um ihn herum begann zu zittern, als er die Hände langsam, fast gemächlich wieder entballte und leicht auseinander driftend über seinen Kopf brachte. Die Finstere Magie erfüllte ihn in einem fast lustvollen Crescendo, hatte von seinem Leib ganz Besitz ergriffen, flog in finsteren Fetzen und Spiralen um den Nekromanten herum, als sich aus seinen Händen schließlich Tropfen bildeten, und überall um ihn herum in den zitternden Gletscher stürzten. Einen Moment wirkte es so, als würde gar nichts geschehen, die dunkle, pervertierte Magie sich nur ausbreiten und verflüchtigen.
Dann geschah es. Mit einem Krachen und Splittern von Eis brach eine dürre, mumifizierte Hand, gefroren von Jahrzehnten, vielleicht Jahrhunderten des Eises durch die Eisdecke des Gletschers. Viele weitere folgten ihr. Und auf die blassen Lippen des Dunkelmagiers legte sich ein fast hämisches Lächeln. Jeder kleine Schritt war ein Tropfen, der sich zu dem Sturm gesellte, den die Rache erforderte.

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