[Leitfaden] "Böse" Charaktere im RP

Ich glaube, es ist vielleicht an der Zeit, diesen Guide, den ich 2012 (heilije Scheise wie die Zeit vergeht!) einmal geschrieben hatte, auch in diesem Forum hier nochmal zu posten. Ist ja offensichtlich immer noch aktuell, die Thematik. :smiley:
Ich werde ihn einfach so kopieren, wie ich ihn damals schrieb, ohne etwas daran zu ändern.

Allgemeines

Da ich desöfteren schon gehört bzw. gelesen habe, dass recht oft angemerkt wird, dass „böse“ Charaktere meist relativ unlogisch und inkonsequent ausgespielt werden und es diverse weitere Probleme und Differenzen gibt, was Verbrecher und „Bösewichte“ angeht, habe ich einmal versucht, einige Tipps zusammenzustellen, was genau diese Charakterkonzepte angeht. Vielleicht hilft ein kleiner „Guide“ da ein wenig, vielleicht auch nicht. Schaden kann es nicht, denke ich. Nun aber genug der einführenden Worte, los geht’s:

Ein „böser“ Char - was ist das überhaupt?

Ein „böser“ Charakter oder ein Verbrechercharakter kann vieles sein; vom kleinen Gauner bis hin zum gemeingefährlichen und bis oben hin korrumpierten Hexenmeister kann alles dabei sein. Grundsätzlich gilt: Ein Charakter ist dann „böse“, wenn er der Gemeinschaft, deren Mitglied er ist, und/oder allgemein den Personen um sich herum wissentlich Schaden zufügt, meist um sich selbst an irgendetwas zu bereichern und/oder seine persönlichen Ziele zu erreichen. Bei der Definition kann auch das Gesinnungssystem, welches im Wiki (http://diealdor.wikia.com/wiki/D20-Gesinnungssystem) zu finden ist, sehr gut weiterhelfen. Mein Charakter dürfte demnach wohl am ehesten bei folgenden Gesinnungen zu finden sein: Chaotisch neutral, neutral böse, chaotisch böse.

Was will mein Bösewicht eigentlich?

Es reicht natürlich nicht, einfach zu sagen „Ha, mein Char ist böse!“ und ihn grimmig gucken zu lassen. Die meisten Bösewichte haben ein Ziel. Oder mehrere, je nachdem. Diese Ziele gilt es, festzulegen. Die Möglichkeiten sind natürlich weit gefächert und reichen vom Taschendiebstahl um das eigene Vermögen aufzustocken über reines Chaosstiften bis hin zum Erstreben der Weltherrschaft (übertrieben gesagt). Wichtig ist nur, dass mein Char ein Ziel braucht, da ein Ziel die Motivation für seine Taten darstellt.

Selbstverständlich ist es unabdingbar, bei der Festlegung der Ziele die Lore zu beachten. Einen Bösewicht zu spielen heißt nicht, entgegen der Lore zu spielen. Darum sollte man darauf achten, welche Rasse man spielt und welche Ziele für Angehörige dieser Rasse realistisch/loregetreu sein könnten. Zum Beispiel macht es wenig Sinn, einen Draenei zu spielen, der sich mit Dämonen verbündet, um die Legion nach Azeroth zu holen. (Mal als krasses Beispiel.)

Warum will er das überhaupt? - Der Hintergrund meines Chars

Nun habe ich festgelegt, welche Gesinnung mein Char hat und welche Ziele er verfolgt. Kommen wir also zu einem Punkt, der leider oft wenig bis keine Beachtung erfährt, aber ebenso wichtig ist wie alles andere in meinem bösen Konzept. Warum hat mein Char die Ziele, die er hat und warum hat er die Gesinnung, die er hat? Hierbei vergisst man am besten einfach die Begründung „Weil er böse ist!“. Das ist kein guter Grund, denn er zieht eine weitere Warum-Frage nach sich: Warum ist mein Char böse? Man kann diese Frage auch anders formulieren: Was hat meinen Char zu dem gemacht, was er heute ist?

Hier ist Fantasie gefragt, es geht um das Erstellen eines „Lebenslaufs“, einer Lebensgeschichte. Bei Charakteren böser Gesinnung ist dies ein wenig schwieriger als bei „normalen“ Charakteren guter oder neutraler Gesinnung, da die wenigsten spielbaren Rassen von Geburt und Natur aus böse sind. Man sollte Gründe in den Lebenslauf einbringen, die den Charakter zu dem haben werden lassen, was er ist. Ein Dieb oder Rauberpresser könnte z.B. durch die eigene Armut zu einem Delinquenten geworden sein. Oder aber er hat schlicht Freude daran, andere zu Erpressen, weil er entweder so erzogen wurde oder andere Gründe für diese „Fehlentwicklung“ seines moralischen Empfindens hat. Auch Rache für erlittene Verbrechen oder Verluste kann ein Beweggrund sein, selbst zum Delinquenten zu werden und Selbstjustiz üben zu wollen. Aber auch hier gilt: Man muss auf Lore-Konformität achten. Zum (krassen) Beispiel macht es keinen Sinn, als Grund für die Gesinnung eine Erziehung durch Dämonen anzuführen.

Wie will mein Bösewicht seine Ziele erreichen?

Kommen wir nun zu einem der schwierigsten Punkte im Konzept. Das „Wie“. Gemeint ist hiermit das Handeln des Chars. Was tut er, um an seine Ziele zu kommen? Und vor allem: Wie tut er es? Warum ist das nun so schwierig? Ganz einfach: Im Normalfall will man nicht, dass der Char bereits nach zwei Tagen auffliegt, also muss sein Handeln darauf ausgerichtet werden, eben nicht erwischt zu werden. Gleichzeitig muss man aber darüber nachdenken, wie unauffällig der Char tatsächlich handelt und was nicht vielleicht doch von Außenstehenden bemerkt werden könnte.

Das Schwierige hierbei ist die Gradwanderung zwischen „nicht-erwischt-werden-wollen“ und der Fairness bzw. Logik. Alles, was mein Charakter tut, hat Konsequenzen; jeder Charakter, und sei es noch so ein guter Schattenläufer, hinterlässt irgendwelche Spuren. Welche Spuren das sind, liegt im eigenen Ermessen des Spielers. Welche Konsequenzen der Char zu tragen hat, ist insofern beeinflussbar, dass man eben darauf achtet, möglichst diskret und unauffällig zu handeln.

Der Knackpunkt ist jedoch die Fairness: Natürlich möchte mein Char nicht schnell erwischt werden. Aber dennoch hat man als Spieler darauf zu achten, den anderen Spielern die Chance zu geben, meinen Char verfolgen zu können. Die Fairness gebietet, dass man so spielt, dass bei anderen Spielern möglichst wenig Frust aufkommt (was btw. nicht nur für Verbrecherkonzepte gilt). Darum gilt: Man sollte in jedem Fall Spuren legen, und seien diese noch so klein. Zudem sind Emotes sehr hilfreich im RP: Wenn mein Char sich versteckt, kann ich dennoch seine Bewegungen emoten. Ich kann durchaus emoten, dass er sich duckt und möglichst flach und leise atmet, um nicht entdeckt zu werden. Oder ich kann emoten, dass es irgendwo im Gebüsch raschelt. So gebe ich meinen Verfolgern etwas, womit sie arbeiten können. Wenn mein Char möglichst unauffällig jemanden verfolgt, kann ich dies durch Emotes darstellen. Es ist schlicht unfair und unlogisch, z.B. als Schurke einfach nur im Stealth jemanden zu verfolgen, ohne dass dieser die Chance hat, etwas zu bemerken. Chancen geben ist gerade, wenn man einen Bösewicht spielt, besonders wichtig.

Ein weiterer Knackpunkt hierbei ist natürlich, dass man als Bösewicht von der Fairness der anderen abhängig ist. OOC-Absprachen können hier Abhilfe schaffen, im Zweifelsfall kann sogar das Auswürfeln helfen.

Welchen Risiken setzt sich mein Verbrecherlein aus?

Theoretisch ist diese Frage schnell beantwortet: Es besteht immer das Risiko, erwischt zu werden. Etwas genauer formuliert wäre es: Es besteht immer das Risiko, unangenehme Konsequenzen tragen zu müssen.

Wenn ich mich verstecke, besteht immer die Gefahr, entdeckt zu werden. Begehe ich eine Straftat, besteht immer die Gefahr, in Flagranti erwischt zu werden. Wurde ich nicht direkt erwischt, besteht immer die Gefahr, verfolgt und dann gefangengenommen zu werden. Grundsätzlich besteht die Gefahr, in Gefangenschaft zu geraten und im Gefängnis zu landen. Je nach Verbrechen besteht die Gefahr, sogar hingerichtet zu werden, sprich die Gefahr eines Chartodes.

Natürlich kann ich bis zu einem gewissen Grad durch mein Handeln die Konsequenzen beeinflussen, aber früher oder später wird es welche geben, die für mich IC wie OOC eher unangenehm sind. Wichtig ist aber dennoch, diese Konsequenzen auch zu tragen und auszuspielen, nicht zuletzt auch wegen der Fairness anderen Spielern gegenüber.

Das A und O: Geduld und Konsequenz

Wer einen „bösen“ Charakter spielen möchte, sollte ein sehr hohes Maß an Geduld und Bereitschaft, alle möglichen Konsequenzen (angenehme wie unangenehme!) zu tragen mitbringen. Dies ist die wichtigste Voraussetzung, ein böses Charkonzept gut und logisch auszuspielen.

Geduld ist wichtig, da die meisten Verbrechen eine lange Vorbereitungszeit (sowohl IC als auch OOC) brauchen, um wirklich gut ausgespielt ablaufen zu können. Man muss viele Dinge beachten: Ort des Geschehens, ist dieser bewacht, wenn ja, wie gut? Das Opfer, ist es allein? Kann es sich wehren? Wie gehe ich vor, wenn es sich wehrt? Wie weit geht mein Char und womit ist das Opfer OOC einverstanden, womit nicht? Welche Fluchtwege gibt es? Was ist, wenn ich doch erwischt werde? Gibt es (realistische!) Möglichkeiten, doch zu entkommen? Am schönsten und besten ist es natürlich, wenn das Ausloten all dessen auch ausgespielt wird.

Zudem ist zu beachten, dass es immer die Möglichkeit gibt, doch gesehen zu werden. Je nachdem, was mein Char verbrochen hat, kann es gut möglich sein, dass er nicht mehr erkannt werden sollte, da er oder sie sonst verhaftet wird von aufmerksamen Stadtwachen. Das beste ist natürlich, die Öffentlichkeit zu meiden und somit möglichst nicht mehr in Städten bzw. Siedlungen herumzulaufen. Insbesondere, wenn man z.B. steckbrieflich gesucht wird. Sollte man jedoch trotzdem gezwungen sein, in eine Stadt hineinzumüssen, gibt es weitere Punkte zu beachten:

Das Aussehen meines Chars muss weitestgehend geändert werden. Es reicht nicht, einfach nur andere Kleidung zu tragen. Alles am Char, das geändert werden kann, muss geändert werden, damit er schwerer zu erkennen ist. Das heißt: Der Kleidungsstil muss anders sein und auch Frisur wie Haarfarbe müssten gewechselt werden. Das Gesicht, wichtigstes Erkennungsmerkmal, kann nicht geändert werden. Und hier gibt es einen sehr wichtigen Punkt zu beachten:

Man kann das Gesicht zwar durch eine Maske verdecken, aber eine Maskierung macht mich noch viel verdächtiger! Maskiert durch eine bewachte Stadt/Siedlung zu laufen, ist das riskanteste, ja fast schon dümmste, was man als Verbrecher tun kann. Wer maskiert durch die Gegend läuft, zieht sämtliche Aufmerksamkeit auf sich und das ist doch eigentlich genau das, was man vermeiden möchte. Eine Maske macht allerhöchstens während eines Verbrechens Sinn, um zu verhindern, dass das Opfer mein Gesicht sehen kann. Ansonsten ist es zu vermeiden, sich zu maskieren. Egal wie cool und böse mein Char mit Maske aussieht. :wink:

Gefahren von Metawissen, oder: Was schreibe ich denn jetzt in mein Flag?

In WoW haben wir die glückliche Möglichkeit, mittels Addon unseren Charakteren ein sogenanntes Flag zu verpassen. Also eine genauere Beschreibung unseres Chars, in die alles hinein kann, das nicht in der eingeschränkten Engine darstellbar ist. Natürlich gibt es generell bei Flags so einige No-Gos, aber hier sei nun erst einmal hauptsächlich darauf eingegangen, was bei „Bösewichten“ im Flag vielleicht besser vermieden werden sollte, um vor allem sich selbst vor Metaplay zu schützen.
Grundsätzlich gehört in ein Flag nur das, was andere IC auf den ersten Blick sehen/wahrnehmen können. Zwar gibt uns TRP3 unzählige Möglichkeiten, Persönlichkeitseigenschaften auf Skalas darzustellen, uns selbst alle möglichen Titel zu geben und sogar, Rasse und Klasse selbst einzutragen unabhängig von der Engine, aber genau hier liegen die wichtigsten Knackpunkte. Denn all das ist IC nicht sichtbar für andere. OOC aber sehr wohl, wenn wir diese Dinge eintragen.

Und das kann zu unschönen Metaplay-Situationen führen, die den Charakter frühzeitig und auf unlogische Weise auffliegen lassen, nur weil irgendein Edgelord-Titel im Flag steht oder als Klasse „Dieb“ eingetragen wurde zum Beispiel. Grundsätzlich kann man nie wissen, wer dazu neigt, OOC - Informationen - also Metawissen - ins IC einfließen zu lassen und wer das gut ausblenden kann. Aus diesem Grund sollte man vor allem als „Bösewicht“ vermeiden, irgendetwas ins Flag zu schreiben, das Metaplay provozieren könnte. Besser man hält es minimal und schreibt wirklich nur und ausschließlich, was IC auf den ersten Blick sichtbar/wahrnehmbar ist. Alles, was nicht sichtbar/wahrnehmbar ist (Klasse, Titel, Persönlichkeitsmerkmale, Lebensgeschichte etc.) lässt man besser komplett raus. Auch wenn es noch so sehr unter den Fingern juckt, andere wissen zu lassen, wie edgy der Char doch ist. :wink:

Mist, erwischt! Was nun? - Dinge, die man vermeiden sollte und was „Konsequenz“ bedeutet

Zum Schluss kommen wir zu dem Fall, in dem mein Char schlussendlich doch erwischt und dingfest gemacht wird. An diesem Punkt kommt es sehr oft zum Scheitern des RPs, einfach weil nicht konsequent gespielt wird oder urplötzlich völlig unlogische Dinge geschehen, die den Verbrecher auf hanebüchene Weise wieder freikommen lassen.

Dementsprechend sind folgende Dinge zu beachten:

Wenn mein Char allein ist und von mehreren Wachen umzingelt, ist es eher unwahrscheinlich, dass er sich mittels eines Dreifachsaltos über die Köpfe der Wachen hinweg befreien und fliehen kann. Wenn mein Char allein und umzingelt ist, ist es unlogisch und unfair, wenn plötzlich aus dem Nichts heraus vorher nicht existente Komplizen auftauchen, die meinen Char befreien. (Das gilt auch, wenn mein Char bereits im Gefängnis sitzt.) Wird mein Char von mehreren, sich in voller Rüstung befindlichen Wachen zu Boden gedrückt, schafft er es normalerweise nicht, sich mit bloßer Körperkraft zu befreien. Normalsterbliche Charaktere sind meist nicht immun gegen magische Sprüche (z.B. die Buße der Blutritter) oder gegen betäubende Gifte, die eventuell bei heftiger Gegenwehr eingesetzt werden von den Verhaftenden. Hierbei ist die OOC-Absprache zwischen den Verhaftenden und dem Verhafteten äußerst wichtig, um Streit und böses Blut zu vermeiden. Jeder Spieler muss mit dem, was da passiert mit seinem Char, einverstanden sein. Absprachen sind gerade bei solchen Vorfällen unabdingbar, es müssen gemeinsam eventuell Kompromisse gefunden werden.

Konsequenz bedeutet in dem Fall zu akzeptieren, dass mein Char nun erwischt und verhaftet worden ist und seine Strafe zu verbüßen hat. Im Extremfall muss ich nun akzeptieren, dass mein Char wegen seiner Verbrechen hingerichtet wird. Sitzt mein Char im Gefängnis, ist das normalerweise kein Grund, nicht mehr einzuloggen. Ist die Gefängniswache gut ausgespielt, gibt es auch hier Potenzial für weiteres RP. Konsequenz bedeutet also nicht, einfach nicht mehr auf den Char zu loggen, allein schon aus Gründen der Fairness gegenüber denjenigen, die meinen Char verhaftet haben.

Beispiele für Charakterarten, bei denen man diese Tipps beachten sollte

Im Folgenden liste ich ein paar Beispiele auf, diese Liste erhebt jedoch keinerlei Anspruch auf Vollständigkeit. Ich werde auch keine fertigen Konzepte hinschreiben, denn schließlich seid ihr RPler und kreativ genug, euch selbst Konzepte auszudenken. :wink:

Diese Tipps sollten gelten für:

Den kleinen Gauner, der gelegentlich kleinere Vergehen verübt
Den etwas größeren Gauner, der auch vor Körperverletzung oder gar Mord nicht zurückschreckt
Kriminelle Vereinigungen, organisiertes Verbrechen, Intrigen und alles in dieser Richtung
Hochrangigere Charaktere, wie zB Hexenmeister oder Magister, die mit nicht ganz so legalen Mitteln ihre Macht stärken wollen, oder je nach Volk Hexenmeister allgemein
Im weiteren Sinne sogar für Rebellen(organisationen)

Die Sache mit dem OOC und IC - Oder auch: Ich bin nicht mein Charakter

Dieser Punkt scheint wirklich eigentlich selbstverständlich zu sein, aber dennoch zu den schwierigsten Dingen, auch im RP allgemein, zu gehören: Die Trennung von IC und OOC. Es gilt hier folgender Leitsatz:

Ich bin nicht mein Charakter, ich spiele ihn nur, genauso, wie andere ihre Charaktere ebenfalls nur spielen.

Leider scheint diese Tatsache immer wieder in Vergessenheit zu geraten, wenn es zu IC(!) unangenehmen Situationen kommt, die dann auf das OOC übertragen werden, oder umgekehrt. Man merke sich also am besten folgende Leitsprüche:

Wenn mein Charakter einen anderen Charakter beleidigt, so richtet sich diese Beleidigung nicht gegen den Spieler dahinter, sondern gegen den Charakter (also gegen die bunten Pixel, die man auf dem Bildschirm sieht.). Wenn mein Charakter einen anderen Charakter hasst, heißt das nicht, dass ich den Spieler hinter dem anderen Charakter hasse. Die Meinungen und Ansichten meines Charakters spiegeln nicht meine persönlichen Meinungen und Ansichten als Spieler wieder. Ist mein Charakter z.B. intolerant und rassistisch, so heißt das nicht, dass ich selbst im realen Leben ebenso intolerant und rassistisch bin.

Zudem ist es zu vermeiden, OOC-Differenzen auf das IC zu übertragen. Ansonsten wird RP schnell zu einer unschönen, unlogischen und frustrierenden Sache. Hier sollte man folgendes Zitat beherzigen, denke ich:

Ob „gut“ oder „böse“ … Toleranz und ein offenes Ohr kann nie schaden was RP betrifft aber ich schätze, dass es bei bösen Charakterkonzepten noch einen Hauch wichtiger ist - sowohl als Spieler, als auch als Mitspieler^^

So…. Ich hoffe, all diese Tipps können ein wenig dabei helfen, ein stimmiges Charakterkonzept zu erstellen und das RP somit zu einer spannenden Sache zu machen. :>

EDITH:
Sektion „Gefahren von Metawissen, oder: Was schreibe ich denn jetzt in mein Flag?“ hinzugefügt.

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Wenn das mal nicht ein Wink mit dem Zaunpfahl ist. :laughing:

Aber man kann natürlich auch meinen, dass der Gedanke diesen Thread mal wieder nach oben zu heften, in der Nacht, beim Frühstück oder ähnliches aufgetaucht ist.

Ich persönlich empfehle es einer Elfe, die Teri einen Halsabschneider wegen Zwei Silberstücken zugeschickt hat. (Aye, wirklich! Wegen zwei Silberstücken!) :laughing:

Mehr Leitfäden für alles! Es gibt NIE genug Leitfäden.
Fäden machen Spaß!

T.

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Der Gedanke kam tatsächlich früher am Tag, bevor diverse Dinge im Forum explodierten. xD Dass Ansgar den Guide in einem anderen Thread verlinkte, rief mir wieder in Erinnerung, dass ich mit dem Gedanken spielte, ihn mal wieder zu posten, so nach 100 Jahren. g

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Und so führt eines zum anderen. :3
Herzchen und Däumchen für den Guide!

Aber leider immer genug Leute die sich nie daran orientieren werden. :sob:

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Ich geb dir n Like, wobei ich keine mehr geben kann. Irgendwie. Hm.
Egal: Guide immer gut sein.

Edit: Aha der faked das mit den Likes! Herz wird einfach geklaut wenn man ausm Thema raus und wieder rein geht :face_with_monocle: Wieder was gelernt… Dann folgt das Herzi später.

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Der Titel scheint mir ein bisschen ungünstig gewählt.
Alle Tipps und Dinge die hier aufgeführt werden, beziehen sich vor allem auf einen Charakter, der primär in seinem Spiel gegen andere Spieler agiert. Diese sollte man einhalten unabhängig davon, ob die anderen Spieler jetzt Gut, Böse oder irgendwas dazwischen sind.

Als „böser“ Charakter muss man aber keineswegs gegen andere Spieler agieren. Ähnlich wie den Heldenchar, der halt nur irgendwelche NSC Bösewichtige bekämpft, kann man den Einbrecher spielen, der halt nur irgendwelche NSCs ausraubt.

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Nicht grundlos stehen „Böse“ und „Bösewichte“ in Anführungsstrichen :wink:

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Ich habe den Guide mal in der „Guides“-Sektion im Sticky verlinkt.

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Im Grunde ein schöner kleiner Guide . Den Bösewicht im Rp habe ich immer als Königsklasse betrachtet . Am wichtigsten scheint mir hier zum glaubwürdigen Darstellen eine komplexe Hintergrundgeschichte , welche es auf den ersten Blick sogar ermöglicht sich mit dem Schurken zu identifizieren und Sympathien zu entwickeln.
Der Bösewicht der böse um des böse sein ist ist furchtbar langweilig . Ein gut gespielter böser Char muss den Spielern der Helden wirklich einen kleinen Stich ins Herz geben sollten sie ihn letztlich zur Strecke bringen .
Das wichtigste für den Spieler des Finsterlings sollte es immer sein vor allem seinen Häschern ein gutes Gefühl bei der Jagd zu vermitteln , was im Klartext heißt das er keine zu gewaltigen Siege erlangt und häufig eben auch mal verliert.
Genau da , beim zurück stecken zu Gunsten des gemeinsamen Spielerlebnis scheitern die meisten Spieler in der dunklen Rolle leider.

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Ich wollte auch einmal die Rolle des Fieslings für andere spielen - allerdings die PMs ob man heute Zeit hätte für RP um ihm den Gar auszumachen - beim ersten Aufeinandertreffen, für eine einzelne Person, für einen einzelnen Abend, nur um sich mit dem Spielerkill-Ruhm bekleckern zu können - das war mir dann doch zu langweilig. Wie kann ich innerhalb des Zeitrahmens von wenigen Stunden eine tiefe Geschichte schreiben, die Hintergrundstory des Fieslings rüberbringen, etwas erschaffen das den Tod gerechtfertigt, etwas an dem sich mehrere Spieler erfreuen könnten über einen längeren Zeitraum um auch ihre Charaktere als auch den Fiesling weiter zu entwickeln.
Habe es dann sein gelassen, für einen 1-Abend-Charakter kann ich auch einen random NPC erfinden.

Dieses Longterm-Crime-RP ist im Grunde besser möglich, wenn es sich nach und nach aufbaut. So wie ein Spannungsbogen im klassischen Drama. Wenn eben nicht direkt zum Start die ganz große Nummer abgezogen wird, sondern man klein anfängt. Das bietet meiner Meinung nach für alle Beteiligten mehr Spannung und mehr RP-Potential.

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Danke danke danke, Kilreth.
Ich hatte den in den letzten Monaten schon so oft zum Verlinken gesucht. :sweat_smile:

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Absolut richtig, sonst wandert es zu sehr in Richtung Klischee oder wirkt einfach flach.
Mir persönlich haben die Charaktere gefallen, die zwar böse Dinge getan haben, aber aus (teils) nachvollziehbaren Gründen, vielleicht war sogar (aus ihrer Perpektive) ursprünglich eine gute Absicht dahinter. Wie im richtigen Leben ist ja (üblicherweise) niemand per se ein böser Mensch oder, im Umkehrschluss, ein absoluter Engel, nicht mal ein Paladin. Daher halte ich die Extreme des Gesinnungssystems auch problematisch, bzw, ihre Anwendung in der Welt der Kriegskunst. Es ist eben für die DND-Welt geschaffen worden.

Bei Charakteren mit „Nicht unbedingt böse, aber auch nicht gerade gut“-Gesinnung besteht allerdings auch die Gefahr, das sie sich verzetteln, wenn die Persönlichkeit nicht ausgefeilt wurde. Sie machen dann böse Dinge und anschließend nicht nachvollziehbare gute Dinge, die dem vorherigen Handeln zuwider laufen. Hier ist dann eben wieder Konsequenz gefragt. Ein Charakter kann natürlich geläutert werden, aber das muss dann auch nachvollziehbar sein und darf nicht zum Fähnlein im Wind werden.

Und ja, viele Punkte in diesem Leitfaden kann man auch auf gute Charaktere anwenden.

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Ich zitiere mal aus Assassin’S Creed 2
„Lasst das Volk Eure Maske sein und verschwindet in der Masse“

An sich ein sehr schöne Leitfaden, den man beim Erstellen einer Flag ruhig nebenbei offen haben kann

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Ich mag den Leitfaden sehr.
Ich spiele seit vielen Jahren einen „Bösen“ Charakter in Sturmwind aus. Es macht unheimlich viel Spaß.
Es macht aber auch Spaß hin und wieder einstecken zu müssen.
In den vielen Jahren musste man immer wieder mal einstecken.
Aber wer wirklich konsequent ist und seinen Charakter nach und nach entwickeln lässt, der hat sehr lange Freude an dem Konzept.
Das wichtigste für mich IC ist „Behandelt eure Feinde, als wären es eure Freunde.“ dann fallt ihr weniger auf.

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Natürlich nicht. Aber an solche Spieler richtet sich der Guide mit Absicht nicht, weil man mit NSCs keinen OOC-Streit bekommen kann. :wink: Höchstens mit einer ausgespielten Wache dann, und da greift der Guide wieder.

Oh, vielen Dank! :>

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lässt einfach einen Verifiziert Stempel da und geht wieder

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Luciene ich würde dir als Tip geben das es auf viele Spieler bereits als bösartig gilt wenn du aus für deinen Char nachvollziehbaren Gründen in der Vorgehensweise (ic) verhältnismäßig skrupelos agierst . Sowas entfesselt sich im Spiel aber erst in bestimmten Situationen in denen dein Char mit anderen Spielern in einem koop Szenario geraten kann.
Hier verwandelt sich dann ein vermeintlich netter ganz normaler Typ plötzlich in etwas anderes . So gibst du deinen Mitspielern auch die Möglichkeit sich zu positionieren .
Einen glaubhaften Fiesling baut man langsam auf .

Problematisch, wenn die Gegenseite bereits, bevor man was anstellte, schon einen töten möchte. :sweat_smile:

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So, Herzchen sind wieder aufgefrischt :heart:
Dabei ist mir dann was aufgefallen, was denke ich nicht im Guide steht. Wenn es doch drinnen steht, dann Sorry Kil. Heute morgen hab ich es zwar gelesen, aber war da noch quasi im Halbschlaf.

Und zwar: Für die erfahrenen Rollenspieler ist das eig klar. Ich les es aber sehr oft, egal ob Horde oder Allianz. In vielen Flags steht gleich „hu dies ist eim böser Char“ oder „Assassine“. Das nimmt meiner Meinung nach komplett die Spannung für mich raus und gehört nicht ins Flag. Zumal man es schlicht (fast) nie seinem Gegenüber ansehen kann, wie seine Gewinn ist. Der könnte sich ja auch verstellen etc. Also… niemals …!.. sowas in die Flag pflastern >.<

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